Aktuelle Küchentrends
16.06.2016Wie Bodenbeläge und andere Einrichtungselemente unterliegt die Küche ebenfalls Trends. Dabei verändern sich hier die Ansprüche langsamer als in anderen Bereichen. So herrschen auch 2016 in der Küche generell wieder Weißtöne vor. Dennoch sind Veränderungen zu erkennen. Diese betreffen nicht nur die visuelle Wirkung der Küche.
Weiß und Grau - vor allem matte Töne
Weiß dominiert Küchen immer noch. Doch wird es unterbrochen von Grautönen, metallischen Elementen und Erd- und Holzfarben, die sanft und matt sind. Das Farbspektrum reicht von Kurkuma über Kupfer bis hin zu Curry und roter Buche. Es fällt auf, dass der Hochglanz passé ist. Alle Farbtöne gleiten nun zunehmend ins Matte.
Einen guten Einblick verleihen die Küchenideen von Wohninspirationen.com. Dazwischen wagen jedoch erste Anbieter auch weitere Sprünge und präsentieren Candy-Farben. Sattes Pastellpink vereint sich hier mit tiefem Schwarz oder leuchtendes Bonbon-Orange oder Rot sind zu sehen. Das sind jedoch noch die Ausnahmen. Wie bereits erwähnt, sind es eher matteWeißtöne mit grauen Anteilen, Beige und sanften Naturfarben als Auflockerung und Kontrast.
Lange Monoblöcke und Regale
Dafür sind andere Abgrenzungen zur klassischen Küchenaufteilung im Kommen: die klassische Aufteilung von nebeneinanderstehenden Unterbauschränken ist dem Monoblock gewichen. Lange Schubladen, die über zwei oder drei klassische Breiten von Unterschränken reichen, ermöglichen ein völlig neues Küchenerlebnis. Aufgehängte Küchenschränke müssen ebenfalls nicht mehr zwingend vorhanden sein - vorausgesetzt, der Platz in der Küche reicht. Aber selbst, wenn dieser Platz benötigt wird, kommen eher schlichte Regalböden ohne Rückwand zum Einsatz, die sich dann ebenfalls über die ganze Länge der Küchenzeile ziehen. Sie werden höchstens von einem Dunstabzug unterbrochen.
Einteilig, möglichst ohne Unterbrechungen
Beim Dunstabzug sind kleine Konstruktionen, die direkt über dem Kochgut den Dunst einziehen, gefragt. Auch bei den Arbeitsplatten kristallisierte sich ein Trend heraus. Die herkömmliche Dicke von mehreren Zentimetern ist derzeit weniger beliebt. Stattdessen soll auch die Arbeitsfläche möglichst dünn sein und sich gleichzeitig farblich vom Unterbau und der dem Küchenspiegel absetzen. Einzig bei einer zusätzlichen Kücheninsel ist die Deckplatte dick. Insgesamt wirkt das Küchendesign schlicht und dennoch elegant. Das ist vor allem dem Unterbau als Monoblock ohne Fugen zwischen etwaigen Unterbauschränken geschuldet.
Smart Kitchen und Küchenergonomie
Ein weiterer Trend, der sich unvermindert stark fortsetzt, ist die Smart Küche. Dabei darf die Küche durchaus ohne Internet smart sein. Beispielsweise mit Backofentüren, die sich versenken oder einem Kühlschrank, der die Temperatur dem Prinzip der Invertertechnologie folgend regelt. Das Induktionskochfeld ist selbstverständlich mit Sensoren oder Touchscreen ausgestattet, um störende Knöpfe und Schalter zu vermeiden, und stellt sich eigenständig auf Topfgröße ein.
Etwas weiter reichen die Entwicklungen in der Küchenergonomie. Zwar gilt eine durchschnittliche Arbeitshöhe um die 80 cm als ausreichend für jede Größe, dennoch hat das in der Vergangenheit größere oder kleinere Menschen wenig erfreut. Damit ist nun Schluss, denn die moderne Küchenarbeitsfläche lässt sich erhöhen oder absenken.
Als "echte" Smart Küche haben es vor allem der Kühlschrank, der Herd (also Kochplatten und Backofen) und der Geschirralter ins World Wide Web geschafft mit der passenden Smart-Home-App. Der Geschirrspüler wird dann eingeschaltet, wenn der Strom günstig ist, während der Kühlschrank schon bald eigenständig Lebensmittel im Netz bestellen wird - falls diese zur Neige gehen.
Die Entwicklungen 2016 - schlicht und akzentuiert mit technischen Raffinessen
Wenn sich Küchentrends für 2016 auf den ersten Blick nicht drastisch verändert haben, das zweite, genauere Hinsehen zeigt schnell, dass die eigentlichen Trends das visuelle Design beinahe nebenbei beeinflussen. Funktionalität und Schlichtheit sind gefragt. Die frei stehende Kücheninsel ist ebenfalls beliebt, jedoch aufgrund Platzmangels nicht immer zu realisieren. Sollte sie dennoch möglich sein, muss der Umbau zum gemütlichen Tresen mit einigen Barhockern praktisch auf Knopfdruck erfolgen. Wer sich dagegen komplett aus allen Trends auskoppeln möchte, der kommt schnell zur Landhausküche. Denn die wird überhaupt nicht berücksichtigt bei den aktuellen Messen.