Was ist ein Ausbauhaus?
Unter einem Ausbauhaus versteht man ein Gebäude, dessen Innenausbau vom Bauherrn ganz oder teilweise in Eigenleistung übernommen wird. Anders als bei einem Bausatzhaus liefert der Bauunternehmer für ein Ausbauhaus nicht nur einen kompletten Satz von Einzelteilen, den der Bauherr selbst zu einem fertigen Haus zusammensetzt, sondern ein teilweise fertig gebautes Haus. Gelegentlich werden Ausbauhäuser auch als Mitbauhaus bezeichnet.
Seine Eigenleistungen verschaffen dem Bauherrn einen Finanzierungsvorteil, denn Kreditinstitute erkennen in der Regel den monetären Gegenwert der Eigenleistungen des Bauherrn als Eigenkapital an. Die Option Ausbauhaus wird deshalb oft von Bauherren genutzt, die nur relativ wenig Barmittel aufbringen können. Oft entscheiden die auch "Muskelhypothek" genannten Eigenleistungen sogar über die Finanzierbarkeit des Bauprojektes.
Ein Ausbauhaus kann man in Fertig- oder Massivbauweise bekommen. Fertighäuser sind bei den Bauherren von Ausbauhäusern jedoch beliebter als Massivhäuser, weil sie überwiegend in Trockenbauweise errichtet werden, die technisch zahlreiche Erleichterungen für die Bauherren bietet. Fertighäuser haben deshalb einen weitaus größeren Marktanteil im Markt für Ausbauhäuser.
Welche Teile eines Ausbauhauses das Bauunternehmen zu liefern hat und für welche Teile der Bauherr zuständig ist, ist frei verhandelbar. Deshalb ist es auch grundsätzlich gleich, ob ein Ausbauhaus als Einzelobjekt oder Doppelhaus errichtet wird und genau so spielt dabei weder der Stil noch die genaue Nutzung eine Rolle.
Ob im Ausbauhaus die Elektroanlage, Sanitärinstallationen und Heizung nur vorbereitet oder bereits vollständig eingebaut ist, die Haustechnik erfordert verhältnismäßig qualifizierte technische Fähigkeiten des Bauherren und wird deshalb relativ selten von diesen in der Ausbauphase übernommen. Wesentlich häufiger übernehmen die Bauherren einfachere Gewerke wie Anstreicherarbeiten, den Bau des Gartens und ähnlicher Außenanlagen. Mit einer anderen Variante des Ausbauhauses erwirbt der Bauherr ein Ausbauhaus, das nur in Teilen voll ausgebaut und funktionsfähig ist, während zum Beispiel ein Obergeschoss als Ausbaureserve im technisch einfachstmöglichen Zustand übernommen wird.
Die meisten Bauherren übernehmen von den Lieferanten der Ausbauhäuser ein nach außen abschließbares und rundum regendichtes Haus. Bei Beginn der Eigenleistungen verfügt ein Ausbauhaus in diesem Bauzustand dann zu Beispiel ein komplett aufmontiertes oder gebautes Haus mit eingedeckten Dach und fertigen Dachuntersichten, einen Schornstein, Wärmedämmung der Außenwände fertig verputzter oder verkleideter Fassade, Fenster, Außentüren, Schließanlage. Darüber hinaus sind die Leerrohre für die Hauselektrik genau so wie die Wasser-, Abwasser- und Gasanschlüsse für eine Grundver- und Entsorgung des Hauses bereits vorhanden.
Wer sich als Bauherr für ein Ausbauhaus entscheidet, sollte vor allem den Zeitaufwand realistisch einschätzen, den er für seine Eigenleistungen einplanen sollte.
Überschätzt der Bauherr seine technischen bzw. handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten oder übernimmt er für seine Verhältnisse zu große Teile des Ausbaus, kann ein Bau schnell teurer werden als gedacht. Nicht nur Bauverzögerungen an sich können dann unvorhergesehene Kosten verursachen, sondern auch die Beseitigung fachlicher Fehler kann Zusatzaufwand bedeuten. Um solche Misserfolge zu vermeiden, bieten die meisten Verkäufer den Bauherren Hilfen während der Ausbauphase an. Diese Hilfen umfassen zum Beispiel die Beratung des Bauherrn, welche Gewerke für den Ausbau sich der Bauherr selbst zutrauen bzw. nicht übernehmen sollte und welche Bauzeiten er für das Ausbauhaus einplanen sollte. Darüber hinaus wird auch Beratung und konkrete Hilfestellung während der Ausbauphase bei konkreten technischen Fragen zum Ausbauhaus angeboten, um den Bauherrn zu unterstützen.
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