Asbest - Vorkommen, Gefahren, Erkennungsmöglichkeiten
31.07.2019Obwohl das öffentliche Interesse an Asbest in den letzten Jahren deutlich abgeflacht ist, sind die mit diesem Werkstoff verbundenen Probleme noch lange nicht beseitigt
Gerade ältere Gebäude konfrontieren Nutzer und Eigentümer immer noch regelmäßig mit den Problemstellungen rund um die Verwendung und Entsorgung des Asbests. Hier erfahren Sie, worum es sich dabei handelt und wo die großen Schwierigkeiten und gefahren liegen.
Was ist Asbest?
Bei Asbest handelt es sich nicht, wie häufig angenommen, um ein künstlich erzeugtes Produkt, sondern vielmehr um eine Stoffgruppe aus natürlich vorkommenden Silikat-Mineralen. Der Stoff bedarf allerdings zur technischen Verwendung einer Aufbereitung, so dass letztendlich Fasern unterschiedlicher Länge entstehen, die sich in unterschiedlichste Anwendungen einbringen lassen. Ihre technischen Eigenschaften zeichnen sich durch eine sehr hohe Festigkeit in Verbindung mit extremer Hitze- und Säurebeständigkeit aus. Zudem dämmt die Asbestfaser und lässt sich auf Grund ihrer Flexibilität sogar zu Garnen und flexiblen, leicht handhabbaren Geweben verarbeiten. Äußerst kritisch stellt sich dagegen die von Asbest ausgehende Gesundheitsgefahr für den Menschen dar. Diese führte letztlich im Jahr 1995 zu einem Verbot in Deutschland und 2005 zu einer EU-weiten Untersagung der weiteren Verarbeitung.
Wo wird Asbest eingesetzt?
Am bekanntesten ist Asbest in seiner Verwendung am Bau. Besonders als nichtrostender und hochbelastbarer Zuschlag für so genannte Faserzementplatten, auf Grund ihres bekanntesten Herstellers landläufig auch als Eternit-Platten bezeichnet, kam die Faser lange Zeit zum Einsatz. Darüber hinaus bot sie optimale Voraussetzungen für Brand- und Hitzeschutzverkleidungen und fand auf diesem Weg Einzug in unterschiedlichste Produktsparten und Gewerke.
Die Gefahren
In verarbeitetem und dicht von Hüllstoffen, wie Beton oder Harz, umschlossenem Zustand ist Asbest grundsätzlich als unkritisch anzusehen. Anders sieht es dagegen aus, wenn die technisch erzeugten Fasern brechen und kleinste Microfilamente absondern. Gelangen diese Micropartikel über die Atmung in die menschliche Lunge, können sie dort dauerhafte Schäden hervorrufen. Heute ist Asbest sogar nach erfolgten Langzeitstudien als stark krebserregend eingestuft, was letztlich auch zu den bereits geschilderten Verboten führte.
Nun könnte man recht einfach sagen, dass bereits verbaute Bauteile auf Grund des Einschlusses der Fasern unkritisch sein sollten. Das stimmt jedoch nach heutigem Kenntnisstand keinesfalls. Nicht nur durch mechanische Bearbeitung, also Sägen, Bohren etc., werden die Microfasern freigesetzt. Selbst kleinere, beispielsweise thermisch oder statisch hervorgerufene Verformungen in asbesthaltigen Materialien können dazu führen, dass der schädliche Stoff in relevanten Mengen an die Umgebungsluft freigegeben wird.
Erkennen und beseitigen
Was Asbest neben seinen technischen beziehungsweise medizinischen Auswirkungen so gefährlich macht ist die Tatsache, dass die in der Luft schwebenden Microfilamente komplett unsichtbar sind. Auch ob ein eingebautes Bauteil Asbest beinhaltet, lässt sich ohne weiteres nicht sagen. Da über die allgemeine Gesundheitsgefährdung auch an den Ausbau belasteter Materialien von Gesetzgeberseite hohe Anforderungen an den Schutz der Mitarbeiter, die Arbeitsweise und die Art und Weise der Entsorgung gestellt werden, kommt dem Erkennen von Asbest eine hohe Bedeutung zu. Sicher erkennen lässt sich Asbest letztlich nur durch einen Asbesttest. Für Gebäudebesitzer und Nutzer bietet sich für eine rasche Klärung einer möglichen Belastung ein standardisierter Asbesttest, wie er beispielsweise unter - erhältlich ist.