Betriebskosten für Gasheizungen
14.11.2014Informationen und Empfehlungen
Stand: 2014- Gasheizungen sind vergleichsweise günstig und deshalb nach wie vor eine beliebte Alternative zu Erdöl-Anlagen. Falls auch Sie Gas als Ressource zum Beheizen Ihres modernen Eigenheims einsetzen möchten, sollten Sie sich vorab über die Kosten informieren. Diese können erheblich sein und sollten keinesfalls unterschätzt werden. Während die Anschaffungskosten von verschiedenen Faktoren wie Technik, Leistung und Installation abhängen sind es die Betriebskosten, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. Denn diese Ausgaben entscheiden darüber, ob eine Gasheizung langfristig wirtschaftlich ist oder nicht. Nachfolgend erfahren Sie welche Posten die Betriebskosten ausmachen und welche Sparmaßnahmen Sie ergreifen können.
Verbrauchskosten für den Brennstoff
Wie auch bei anderen Heizformen stellt der individuelle Verbrauch auch bei Gasheizungen den größten Kostenfaktor dar. Der Verbrauch hängt unmittelbar von der eingesetzten Technik ab. Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine Niedrigtemperaturheizung müssen Sie mit einem um rund zehn Prozent höheren Gasverbrauch rechnen als bei Gasheizungen mit Brennwerttechnik. Maximiert werden die Einsparungen bei Brennwert-Gasheizungen mit Flächenheizungen. Derartige Heizungen machen eine geringe Vorlauftemperatur möglich. Den Gasbedarf können Sie berechnen, indem Sie die zu beheizenden Quadratmeter ermitteln und diese Anzahl mit 50 bis 150 Kilowattstunden multiplizieren. Dann erhalten Sie den jährlichen Verbrauch, den Sie circa einplanen müssen. Die Kilowattstunden-Anzahl pro Quadratmeter hängt von der entsprechenden Gebäudeisolierung ab. Generell können Sie für ein freistehendes Einfamilienhaus mit Vierpersonenhaushalt und 150 Quadratmetern mit 1.500 bis 2.000 Euro Kosten für den jährlichen Gasverbrauch rechnen. Eine Etagenwohnung mit 75 Quadratmetern und Zweipersonenhaushalt verursacht zwischen 550 und 700 Euro Ausgaben für den Gasverbrauch.
Die Preise für Erdgas hängen zwar von der Ölpreisentwicklung ab und werden demnach künftig steigen, jedoch zeigt die in der Grafik dargestellte Preisentwicklung von vier beliebten Brennstoffen im Vergleich, dass Erdgas in den vergangen Jahren weniger Schwankungen unterlag und im Gegensatz zu Öl noch immer günstiger zu haben ist.
Da die Preise für Erdgas regional sehr unterschiedlich sein können, gestalten sich auch die Verbrauchskosten je nach Wohnort variabel. Einige hundert Euro Ersparnis lassen sich allein damit erzielen, dass der Gasanbieter gewechselt wird. Um zur Verfügung stehende Anbieter und dessen Preise schnell und komfortabel miteinander zu vergleichen, sollten Sie einen Blick ins Internet werfen. Im Gaspreisvergleich des gleichnamigen Onlineportals können Sie durch Angeben von Postleitzahl, jährlichem Gasverbrauch und Heizleistung unverbindlich und kostenlos Gaspreise regionaler Anbieter einsehen und erfahren direkt welche Ersparnis Sie durch einen Wechsel erzielen können. Derartige Verbraucherportale erlauben es Ihnen Tarife, Preise und Konditionen transparent, zügig und übersichtlich gegenüberzustellen, um den günstigsten Anbieter zu ermitteln.
Die Betriebsenergie
Beim Betrieb verbrauchen Gasheizungen neben Gas auch eine gewissen Menge Strom. Zum einen für die Steuerung und zum anderen für die Umwälzpumpe. Umso effizienter die Pumpe, desto geringer der Stromverbrauch. In der Regel liegen die Ausgaben bei weniger als 100 Euro. Kommt eine alte Heizungspumpe zum Einsatz muss mit höheren Ausgaben gerechnet werden.
Ausgaben für Schornsteinfeger
Handelt es sich bei der Heizungsanlage um ein altes Exemplar, ist ein jährlicher Besuch des Schornsteinfegers einzukalkulieren. Eine sogenannte Emissionsmessung führt dieser nur alle zwei Jahre durch, sollte eine Brennwert-Heizung betrieben werden. Diese macht zudem die Reinigung von Abgasleitungen überflüssig, was zusätzlich Ausgaben spart. Rund 45 Euro sollten pro Jahr für den Schornsteinfeger einkalkuliert werden.
Instandhaltung und Wartung
Weil Gas ein hochexplosiver Brennstoff ist, sollte eine regelmäßige Wartung der Gasheizung selbstverständlich sein. Bei einer Wartung führen Heizungstechniker folgende Arbeiten aus:
- Anschlüsse und Gasleitungen werden auf Dichtigkeit überprüft
- Wärmetauscher werden geprüft
- Wasserdruck wird justiert
- Reinigung des Brenners
- Einstellung der Steuerung (wichtig zur Einhaltung der vorgeschriebenen Emissions-Grenzwerte)
Sinnvoll ist es die Wartung jeweils vor dem Besuch des Schornsteinfegers durchführen zu lassen. Ein Wartungsvertrag ist ratsam, um Wartungsintervalle einzuhalten und auf einen Notdienst zurückgreifen zu können. Die Wartung von Gasheizungsanlagen schlägt mit rund 200 Euro jährlich zu Buche.
Das individuelle Heizverhalten
Eine markante Sparmaßnahme besteht in der Anpassung des individuellen Heizverhaltens. Denn die günstigste und wirtschaftlichste Anlage hilft wenig, wenn mit der wertvollen Energie falsch umgegangen wird. Ein verantwortungsvoller und sparsamer Einsatz von Gas sollte stets gegeben sein. Auf dem Verbraucherportal co2online.de, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt wird, wurden 15 praktische Tipps zum Senken der Heizkosten zusammengefasst, die auch Immobilieneigentümern beim richtigen Heizen helfen.
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