Der passende Hausanbau
31.03.2015Tipps für den Bau und die Gestaltung des Wintergartens
Der Frühling ist da, die Menschen sehnen sich nach Sonne und Wärme. Nach einem intensiven Arbeitstag sorgt das Ausruhen im Garten oder auf der Terrasse für Entspannung. Mit dem Bau eines Wintergartens kann dieses Gefühl ganzjährig vorhanden sein. Worauf ist beim Bau eines Wintergartens zu achten? Welche Tipps gibt es bei der Gestaltung?
Eine grundlegende und strukturierte Planung ist der Schlüssel
Bevor sich mit dem Design und mit der Auswahl der Baumaterialien beschäftigt wird, steht die umfassende Planung an. Zunächst gilt es, sich bei den zuständigen Behörden - in der Regel handelt es sich dabei um die Baubehörde in der Stadtverwaltung - nach einer Genehmigung zu erkunden. Auch wenn der Wintergarten auf dem eigenen Grund und Boden errichtet wird, ist häufig eine Genehmigung erforderlich. Dies ist von Bundesland zu Bundesland verschieden, bis zu einer gewissen Grundfläche sowie Rauminhalt können Wintergärten in einigen Ländern ohne Baugenehmigung errichtet werden. Die erforderlichen Unterlagen umfassen in der Regel die Bauzeichnungen vom Grundstückseigner und, falls es sich um eine andere Person handelt, vom Bauherrn. Zusätzlich zum Bauantrag sind erforderlich: Eine umfassende Baubeschreibung, ein amtlich anerkannter Lageplan sowie ein Bogen mit statistischen Berechnungen, die das jeweilige Bundesland vorschreibt.
Ist die Genehmigung eingeholt, geht es an die Planung. In einem Interview mit der Berliner Morgenpost erklärt der Tischler, Designer und Unternehmer Torsten Thieme, dass die Himmelsrichtung das wichtigste Entscheidungskriterium sei. Die häufige Annahme, den Wintergarten zur Südseite hin zu bauen, sei nicht die beste Wahl, da zusätzliche Bauelemente zur Beschattung errichtet werden, damit es sich in den Sommermonaten in dem Raum aushalten lässt. Weiterhin empfiehlt Thieme den Einbau von Sonnenschutzglas, das zwischen 20 und 45 Prozent der Sonnenenergie absorbiere. Liegt der Wintergarten an der Nordseite der Immobilien, braucht es keinen Sonnenschutz, jedoch wird wahrscheinlich eine Heizung für den Winter benötigt. Der Wintergarten sollte zudem nicht an einer Straße angrenzen. Ist dies nicht vermeidbar, sollte hochwertiges Isolierglas für den Schallschutz eingesetzt werden.
Die passende Wahl des Raumes kombiniert mit den richtigen Materialien sei für eine angenehme Atmosphäre im Wintergarten essentiell. Des Weiteren sind die richtige Wahl der Verglasung sowie die Art der Belüftung wichtig, hier lässt sich der Energieverbrauch deutlich minimieren. Eine Reihe an Fragen und Antworten rund um das Thema energieeffizientes Bauen hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Wintergarten möglichst in einem getrennten Raum
Grundsätzlich ist zu empfehlen den Wintergarten in einem abgetrennten Raum einzurichten, die Wände sollten ausschließlich aus Glas bestehen, damit viel Licht und Wärme durch die Sonne ins Innere gelangen. Dies ist nicht nur für die Bewohner angenehm, sondern auch für das Wachstum und das Gedeihen der Pflanzen wichtig. Danach sollte der vorhandene Platz ausgemessen und die Aufteilung des Raumes an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Wird der Wintergarten eher als Wohnraum genutzt, ist eine Fixierung auf die Möbel zu empfehlen. Soll hingegen viel Grün vorhanden sein, um sich ein Stück Natur in die eigenen vier Wände zu holen, muss je nach vorhandenem Platz bei den Möbeln gespart werden.
Gestaltung des Wintergartens – Bepflanzung und Einrichtung
Bei der Einrichtung sowie Gestaltung des Wintergartens gibt es vielfältige Möglichkeiten. Um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, sollten die Möbel, Pflanzen und die restlichen Dekorationen aufeinander abgestimmt sein. Die passende Beleuchtung unterstützt die angenehme Stimmung, die für eine entspannte Atmosphäre wichtig ist. Beim Design ist prinzipiell alles möglich – vom „Industrial Design“ mit futuristischem Look über die Ausstattung mit Designermöbeln bis zum Landhausstil mit Massivholzmöbeln für ein gesundes Wohnen.
Zum gemütlichen Aufenthaltsraum wird der Wintergarten durch den Einbau eines Kaminofens. Die Vorteile sind, dass dieser Ofen gleichzeitig Wärmequelle und mit der entsprechenden optischen Gestaltung den Raum zusätzlich aufwertet. Es empfiehlt sich ein Bioethanol-Kamin, da dieser weder Rauch entwickelt noch rußt und zudem keine zu große Hitze entsteht.
Pflanzen gehören zum einem Wintergarten in jedem Fall dazu, somit stellt sich die Frage nach der richtigen Bepflanzung.
Natur in den eigenen vier Wänden – Hinweise bei der Wahl der Bepflanzung
Die Auswahl der Pflanzen hängt von der Temperatur und vom Standort des Raumes ab. Beträgt die Raumtemperatur konstant über 18 Grad, eignen sich Papyrus, Baumfarn, Hibiskus, Mango oder ein Kaffeestrauch. In einem Wintergarten, in dem die Temperatur konstant zwischen 5 und 15 Grad beträgt, sind Pflanzen aus Südamerika oder aus Afrika eine passende Wahl. Beispiele hierfür sind
- Passionsblume,
- Orangen- und Zitronenblume,
- Kanarenblümchen oder
- Zylinderputzer.
Wenn der Wintergarten in der kalten Jahreszeit nur gelegentlich beheizt ist, sind Pflanzen zu wählen, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gedeihen. Hierzu zählen unter anderem
- Schmucklilie,
- Keulen- und Palmlilie,
- Hanfpalme,
- Lorbeer,
- Rosmarin und
- Bambus.
Wintergarten oder Terrasse? Es geht auch beides
Wer sich nicht entscheiden kann, ob er lieber einen Wintergarten oder eine Terrasse errichten möchte oder wer über zu wenig Platz für einen Wintergarten verfügt, kann diese beiden Elemente kombinieren. Es gibt Wintergärten, bei denen sich das Dach fast vollständig aufschieben lässt. Dies bietet sowohl für die warme als auch für die kalte Jahreszeit Vorteile: An warmen Tagen sitzen die Bewohner unter freiem Himmel, die Konstruktion spendet durch die Anbringung von entsprechenden Bauelementen zudem ein wenig Schatten. Im Winter wird durch den Einbau von Isolier-Glas ausreichend Wärme gespeichert, so dass die angrenzenden Räume mitbeheizt werden. Diese Konstruktion kann ebenfalls auf dem Balkon oder auf der Dachterrasse errichtet werden. Durch die verwendeten Materialien Aluminium, Holz und (Kunststoff)Glas besteht keine Rostgefahr.
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