Die häufigsten Fehler beim Hauskauf

28.09.2022

Und wie man diese Fehler vermeiden kann


Fehler beim Hauskauf

Fehler beim Hauskauf

Für die meisten Menschen bedeutet der Kauf eines Ein- oder Mehrfamilienhauses beziehungsweise einer Eigentumswohnung die Erfüllung eines langgehegten Traumes – allerdings können selbst relativ erfahrenen Käufern dabei einige potentielle Fehler unterlaufen, die unter gewissen Umständen nicht nur die Nerven strapazieren, sondern darüber hinaus auch richtig ins Geld gehen können. Aus diesem Grund sollte man sich optimalerweise schon im Vorfeld ausreichend Zeit nehmen und sich ausführlich über die Finanzierung und über die Immobilie selbst informieren, um derartige Fehler beim Hauskauf von vornherein vermeiden zu können.

Der Kauf und auch der Bau einer Wohnimmobilie sind in der Regel mit zum Teil sehr hohen Kosten und einem gewissen finanziellen Risiko verbunden – was vor allem dann zu einem echten Problem werden kann, wenn der Käufer unüberlegt und zu vorschnell handelt. Darüber hinaus hat so ein Hauskauf meistens noch einige weitere Tücken und potentielle Stolperfallen, die besonders unerfahrene Käufer ohne Eigenkapital plötzlich und unerwartet treffen können. Aber worum handelt es sich dabei denn eigentlich genau? Wie lassen sich diese Fehler am besten vermeiden? Und auf welche Dinge sollten Hauskäufer außerdem noch achten, damit der Kauf des Traumhauses nicht in einem finanziellen Fiasko endet?


Die wichtigsten Faktoren, die man bei dem Kauf einer Immobilie bedenken sollte


Da es besonders Erstkäufern und neuen Bauherren in der Regel an Erfahrung fehlt, können schnell Fehler passieren, die im schlimmsten Fall zum finanziellen Ruin führen können. Daher der wichtigste Tipp vorab: Man sollte sich unter allen Umständen ausreichend Zeit nehmen, um die Finanzierung in Ruhe durchzurechnen. Hier kann beispielsweise ein Darlehensrechner helfen, um den Überblick zu behalten und essenzielle Faktoren nicht aus den Augen zu verlieren. Eine gute Vorbereitung ist also das A und O, doch gibt es darüber hinaus noch ein paar weitere Dinge, die man bei dem Kauf einer Immobilie auf jeden Fall beachten sollte.


Keine klar definierten Anforderungen


Bevor man sich überhaupt dazu entschließt ein Haus zu kaufen, sollte man absolut klar definieren, wie die Immobilie aussehen muss, an welchem Standort sie sich befindet und in welchem Zustand sie sein sollte. Zudem muss aber selbstverständlich auch die Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanbindung, Schulen und Arztpraxen in der Nähe etc.) zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen passen. Wie viel Quadratmeter Wohnfläche sollte das Haus haben? Ist ein großer Garten gewünscht? Stellen eventuell anfallende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten ein Problem dar oder sollte die Immobilie optimalerweise bereits voll bezugsfertig sein? Wie ist es um die direkte Nachbarschaft bestellt? Und gibt es in der unmittelbaren Umgebung möglicherweise potentielle Problemquellen (Kern- und Windkraftwerke, Kläranalgen usw.), die sich negativ auf den Wert der Immobilie auswirken können?


Zu vorschnelles Handeln


Viele Hauskäufer möchten verständlicherweise lieber heute als morgen in die eigene Immobilie einziehen – und gehen dementsprechend auch deutlich schneller Kompromisse ein. Doch wer zu vorschnell handelt, hat weder ausreichend Zeit, um entscheidende Vor- und Nachteile in Ruhe miteinander vergleichen zu können, noch die Ruhe, um bei der Wahl der Immobilie auf alle wichtigen Faktoren (Lage, Wertentwicklung usw.) zu achten. Wer allerdings warten kann und geduldig bleibt, spart am Ende nicht nur viel Geld, sondern schont zudem auch die eigenen Nerven. Man sollte sich also keinesfalls zu einer Entscheidung drängen lassen und stets bewusst und mit Bedacht handeln.


Fehlende Vorbereitung


Sowohl der Kauf als auch der Neubau eine Immobilie muss unter allen Umständen gut vorbereitet werden. Dementsprechend sollte man sich schon im Vorfeld eingehend über die aktuelle Marktlage informieren, die verschiedenen Anbieter und ihre Preise in Ruhe miteinander vergleichen und außerdem dafür sorgen, dass die Finanzierung schon weit vor dem eigentlichen Vertragsabschluss in trockenen Tüchern ist. Ebenfalls es nicht schaden, wenn man den Rat eines unabhängigen Finanzexperten einholt und sich bei Verwandten oder Freunden, die bereits ein Eigenheim gekauft beziehungsweise gebaut haben, über den Ablauf und die eventuellen Komplikationen informiert.


Ausbleibende Prüfung der Immobilie


Da es sich bei dem Kauf einer Wohnimmobilie bekanntlich um eine sehr teure Angelegenheit handelt, sollte sich das Haus oder die Wohnung dementsprechend auch in einem möglichst tadellosen Zustand befinden. Daher ist es unerlässlich, die betreffende Immobilie ausführlich auf ihren Zustand hin zu überprüfen. Wie ist es beispielsweise um die Energieeffizienz bestellt? Wurden unter Umständen Schadstoffe wie PCB beim Bau verwendet? Wie sieht es mit Feuchtigkeit oder Schimmel aus? Und gibt es eventuell Schäden am Dach oder gar an der Bausubstanz? Tipp: Wer hierbei auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf die fachmännische Unterstützung eines Experten, wie beispielsweise eines Bauingenieurs oder Statikers setzen.


Fehlende Dokumente


Optimalerweise sollten alle wichtigen und notwendigen Unterlagen und Dokumente so früh wie möglich zur Verfügung stehen. Dazu gehören vor allen Dingen sämtliche Lagepläne, Grundrisse und sonstige Bauzeichnungen und -unterlagen (Genehmigungen für An- und Ausbauten), sowie der sogenannte Energieausweis und ein aktueller Grundbuchauszug. Gut zu wissen: Einige der genannten Unterlagen werden zudem auch für die Finanzierung bei der Bank benötigt und müssen ebenso möglichst frühzeitig vorliegen, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen.


Finanzierungsprobleme frühzeitig erkennen


Da die meisten Immobilienkäufer die anfallenden Kosten nicht komplett aus der eigenen Tasche bezahlen können, sollte die gesamte Finanzierung so früh wie möglich geklärt werden. Wie hoch muss der Kredit sein? Wie hoch sind die Zinsen und die monatlichen Tilgungsraten? Und über welchen Zeitraum muss der Baukredit zurückgezahlt werden? Gut zu wissen: Um eventuell aufkommende Finanzierungsprobleme vornherein zu vermeiden, sollte der Eigenkapitalanteil mindestens 20 oder besser noch 30 Prozent des Kaufpreises ausmachen. Darüber hinaus ist es ratsam, zusätzlich finanzielle Rücklagen zu bilden, um bei eventuellen Zusatzkosten die Aufnahme eines weiteren Kredites vermeiden zu können.


Der finanzielle Aufwand wird häufig unterschätzt


Abschließend sei noch gesagt, dass eine Immobilie in der Regel immer mehr kostet, als der eigentliche Kaufpreis aussagt. Neben den reinen Anschaffungskosten müssen die Käufer außerdem auch die Kosten für den Grundbucheintrag, den Makler, den Notar und sämtliche anfallenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen übernehmen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Kaufnebenkosten, die rund 10 bis 15 Prozent des Gesamtpreises ausmachen können und in der Regel nicht über die Baufinanzierung abgedeckt werden können. Daher kann es sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen, eine ausführliche Kostenaufstellung durchzuführen und optimalerweise einige zehntausend Euro in der Hinterhand zu behalten.