Eigenleistung beim Hausbau – wann und wo lohnt sie sich?
23.07.2024Abwägen lohnt sich
Den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, ist mit hohen Kosten verbunden. Bauherren können sie senken, indem sie selbst Hand anlegen, statt alles durch Handwerksbetriebe ausführen zu lassen. Die sogenannte „Muskelhypothek“ kann sich lohnen. Aber nicht immer ist die Eigenleistung am Bau sinnvoll und empfehlenswert.
Abwägen bei der Eigenleistung
Einige Arbeiten beim Hausbau selbst durchzuführen, kann die Baukosten merklich senken. Bei umfangreicher Eigenleistung sind Einsparungen bis maximal 20 % möglich. Die meisten Experten halten mehr unter normalen Bedingungen für schwer realisierbar. Bereits für 10 % müssen sich Häuslebauer kräftig ins Zeug legen. Und das oftmals nach Feierabend oder an den Wochenenden. Die Belastung ist nicht zu unterschätzen.
Ob und für wie viel Eigenleistung sich Häuslebauer entscheiden, sollte also gut abgewogen werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist dabei das eigene handwerkliche Talent. Unsachgemäß ausgeführte Eigenleistungen können am Ende mehr Schaden als Nutzen bringen und die Baukosten sogar in die Höhe treiben. Werden Arbeiten in Eigenleistungen etwa nicht rechtzeitig fertig, kann das die gesamte Terminplanung beeinträchtigen und mitunter muss sogar nachfinanziert werden.
Eigenleistung gut organisieren
Eigenleistungsarbeiten wollen gut organisiert sein. Mitunter sind spezielle Materialien, Werkzeuge und Maschinen nötig, die selbst begeisterte Hobby-Handwerker nicht in ihrer Sammlung haben. So kann etwa für Erdarbeiten bei der Gartenanlage ein Minibagger nötig sein oder aber Rüttelplatten beim Anlegen von Einfahrten oder Gartenwegen. Solche Gerätschaften privat anzuschaffen, lohnt sich selbstverständlich nicht. Sinnvoller ist es, Baumaschinen oder andere spezielle Ausrüstung auszuleihen. Einige Baumärkte halten ein begrenztes Sortiment an Leihgeräten bereit. Meist ist jedoch der direkte Weg zu einem spezialisierten Baumaschinenverleih sinnvoller. Anbieter wie der Baumaschinenverleih Kempten finden sich in den meisten größeren Orten und bieten Gerätschaften für fast alle baulichen Zwecke an.
Neben Gerätschaften können auch weitere Helfer notwendig sein. Wer sich von Familie oder Freunden unentgeltlich auf der Baustelle unterstützen lässt, muss dies bei der Berufsgenossenschaft anmelden. Dann besteht ein grundlegender Unfallversicherungsschutz. Er sollte durch eine private Bauhelferversicherung ergänzt werden, die weitere Schadensfälle abdeckt. Die Kosten für eine solche Versicherung sind überschaubar und zahlen sich im Ernstfall aus.
Nicht zuletzt ist es empfehlenswert, genau zu protokollieren, welche Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt werden und wo Unternehmen am Werk sind. Bei Schäden oder Gewährleistungsansprüchen muss nachvollziehbar sein, wer der Verursacher ist. Unternehmen könnten sich sonst darauf berufen, dass die Ursache in Fehlern bei der Eigenleistung liegt. Wer wirklich sichergehen möchte, kann selbst ausgeführte Arbeiten durch einen Sachverständigen abnehmen lassen.
Wo kann Eigenleistung sinnvoll sein?
Bestimmte Arbeiten am Bau darf und sollte nur ein Fachmann vornehmen. Das betrifft insbesondere Strom-, Gas- und Wasserinstallationen. Fehler können hier schwere Folgeschäden nach sich ziehen und sogar lebensgefährlich sein. Auch aus versicherungsrechtlichen Gründen ist hier von der Eigenleistung abzuraten, sofern man nicht selbst entsprechende Fachqualifikationen besitzt.
Anders sieht es bei vielen Innenausbauarbeiten aus. Zwar können Laien auch beim Streichen, Tapezieren oder Bodenverlegen Fehler unterlaufen, dies hat aber in der Regel keine schwerwiegenden Auswirkungen. Obendrein erfolgt der Innenausbau, wenn ein Großteil der anderen Arbeiten bereits abgeschlossen ist. Hier herrscht also weniger Termindruck und andere Gewerke werden nicht behindert.
Ausgezeichnet geeignet für die Eigenleistung sind auch Arbeiten bei der Anlage von Garten- und Außenanlagen.