Extremwetter – Häuser ohne Schutz

03.05.2018

Deutschlands neues Traumpaar heißt Lady Sunshine und Mister Storm.


Extremwetter – Häuser ohne Schutz

Extremwetter – Häuser ohne Schutz

Spaß beiseite: Wir müssen uns daran gewöhnen, dass auf heiße Sommertage heftiger Starkregen folgt. Gab es früher gelegentliche Sommergewitter, sind heute sintflutartige Niederschläge und orkanartige Stürme die selbstverständlichen Nachfolger intensiven Sonnenscheins. Vor den damit verbundenen Gefahren haben sich die wenigsten Hausbesitzer gewappnet.


Immense Schadenshöhen


Beim Stichwort Sturm denken wir an Kyrill, Herwart oder Friederike – jene Herbst- und Winterunwetter, die mit Spitzengeschwindigkeiten über das Land gefegt sind und dabei Hunderte Dächer abgedeckt und Tausende Bäume entwurzelt haben. Jedes Unwetter für sich hat Hunderte Millionen Euro Schaden verursacht. Und viele Hausbesitzer waren nicht dagegen geschützt.

Mag nun der Klimawandel für heftigere Wetterphänomene sorgen, oder mag es sich nur um eine zufällige Häufung von Stürmen und Starkregen handeln – egal, die Schäden sind harte Fakten und bleiben für die Hausbesitzer dieselben. Doch die Bedrohungslage ist den meisten nicht wirklich bewusst. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Befragung, die der Finanzdienstleister Swiss Life Select unter Immobilienbesitzern durchführt hat. Das zur Schweizer Versicherungsgruppe Swiss Life gehörende Unternehmen ist sowohl dem Gedanken des Schutzes als auch der Finanzen verpflichtet – und hat aufgezeigt, dass beides in deutlichem Missverhältnis zueinander steht.

Baulich lassen sich Häuser nur bis zu einem gewissen Grad und mit hohem Aufwand gegen orkanartige Stürme schützen – doch man kann sich gegen die daraus resultierenden Schäden versichern. Die Umfrage von Swiss Life Select hat jedoch eine erschreckende Unbedarftheit von Hausbesitzern zutage gebracht: Viele meinen etwa beim Stichwort Hochwasser, nicht in Risikogebieten zu leben. Doch die statistische Gewissheit, nur einmal in 100 Jahren von einer Überschwemmung betroffen zu werden, ist absolut trügerisch: Sie täuscht darüber hinweg, dass es durchaus schon morgen passieren kann. Die Gefahren nehmen an Zahl und Heftigkeit zu.


Mangelnder Schutz, fehlende Versicherung

Hinsichtlich der Umfrage von Swiss Life Select ist noch ein weiterer Aspekt wichtig: Überschwemmungen ereignen sich zu 94,7 Prozent außerhalb der bekannten Risikogebiete. Trotzdem sehen 76 Prozent der Befragten in Hochwasser keine Gefahr für ihren Hausbesitz, und 67 Prozent stehen einem möglichen Rückstau von Regenwasser aus dem Kanalnetz in den eigenen Keller arglos gegenüber. Entsprechend sind diese Hausbesitzer dagegen nicht versichert.

Was viele Immobilienbesitzer nicht wissen: Wer in früheren Jahren eine Gebäude- oder Hausratversicherung abgeschlossen hat, kann bei Extremwetterschäden keine Ersatzansprüche stellen, da sie von den alten Policen noch nicht abgedeckt sind. Erst seit wenigen Jahren empfehlen Versicherungsexperten die Erweiterung des Schutzes auch für Extremwetterfolgen – doch genießen erst knappe 30 Prozent der Hausbesitzer diesen Schutz. Da sollte schnell gehandelt werden.

Der kommende Sommer wird unweigerlich wieder immense Regenfälle mit sich bringen, bei denen binnen Stunden mehr Wasser vom Himmel fällt als sonst über mehrere Wochen. In Tausenden Gebäuden werden die hauseigenen Entwässerungssysteme vor der Macht des Wassers kapitulieren. Idyllische Bäche werden sich in kürzester Zeit in reißende Flüsse verwandeln – gut, wer dann seine Gebäudeversicherung und Hausratversicherung um das Risiko von Extremwetterschäden erweitert hat. Niemand muss den finanziellen Folgen der Naturgewalten schutzlos gegenüberstehen.

Stand: 2018

Bildnachweis:
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