Grundlagen für den Hausbau: Von Erdarbeiten bis zur Planung
15.10.2024Die ersten Schritte beim Hausbau umfassen umfangreiche Erdarbeiten und eine detaillierte Planung
Grundlagen für den Hausbau
Erdbau und Erdarbeiten bilden das Fundament für die gesamte Baumaßnahme und beeinflussen maßgeblich die Stabilität sowie die Kosten des Vorhabens. Fachkundige Erd- und Tiefbauunternehmen übernehmen die erforderlichen Arbeiten, angefangen bei der Baustelleneinrichtung über das Entfernen des Mutterbodens bis hin zur Erstellung der Baugrube und dem Einebnen des Grundstücks.
Planung der Erdarbeiten
Die sorgfältige Planung der Erdarbeiten ist die Basis für ein erfolgreiches Bauvorhaben. Ein detailliertes Bodengutachten liefert wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Untergrunds und ermöglicht es, potenzielle Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen. Durchschnittlich fallen dafür Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro an. Basierend auf den Erkenntnissen der Analyse des Baugrunds erfolgt die Erstellung des Bauplans. Dieser definiert nicht nur die genauen Dimensionen des Gebäudes, sondern berücksichtigt auch die spezifischen Anforderungen des Untergrunds.
Die Gesamtkosten für Erdarbeiten und Aushub bewegen sich typischerweise im Bereich von 10.000 bis 20.000 Euro. Je nach Grundstück, wie zum Beispiel eine Hanglage, können daraus aber schnell auch 35.000 bis 50.000 Euro werden. Hinzu kommen zusätzliche Ausgaben für die Erschließung des Grundstücks von rund 10.000 Euro. Die fachgerechte Entsorgung des Erdaushubs macht in der Regel 30% bis 50% der Gesamtkosten aller anfallenden Erdarbeiten aus.
Bedeutung von Baugrunduntersuchungen für Erdarbeiten
Baugrunduntersuchungen sind die Voraussetzung für die fachgerechte Planung und Ausführung von Erdarbeiten. Seit 2008 schreibt das deutsche Baurecht für Neubauten verpflichtend ein Baugrundgutachten vor, um böse Überraschungen während der Bauphase zu vermeiden.
Im Zuge einer Baugrunduntersuchung und Planung werden verschiedene Parameter wie Bodenaufbau, Bodengruppe, Grundwassersituation, Versickerungsfähigkeit und potenzielle Belastungen erfasst. Zusätzlich spielen mechanische Werte wie Wichte, Scherfestigkeit, Reibungswinkel und Kohäsion eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung des zu erwartenden Bodenverhaltens.
Ausheben der Baugrube
Das Ausheben der Baugrube markiert den Beginn der sichtbaren Arbeiten beim Hausbau. Je nach Größe und Tiefe des Projekts kommen dabei verschiedene Maschinen zum Einsatz, wie Mini-Bagger, Radlader oder Kettenbagger.
Während der Aushubarbeiten haben Sicherheitsmaßnahmen oberste Priorität, um Unfälle und Schäden zu vermeiden. Dazu zählen unter anderem:
- Fachgerechte Sicherung der Baugrubenwände
- Einhaltung der vorgeschriebenen Böschungswinkel je nach Bodenbeschaffenheit
- Einrichtung eines ausreichend breiten Schutzstreifens an den Grubenrändern
Der während des Aushubs anfallende Mutterboden sollte möglichst auf dem Grundstück zwischengelagert werden. So steht er später für die Außenanlagen oder als hochwertiger Oberboden zur Verfügung.
Bodenaustausch und Bodenverbesserung
Bodenaustausch und Bodenverbesserung sind wichtige Maßnahmen bei unzureichender Bodenbeschaffenheit für den geplanten Hausbau. Ziel ist es, die Tragfähigkeit des Bodens zu erhöhen und eine stabile Grundlage für das Bauwerk zu schaffen.
Beim Bodenaustausch wird der vorhandene, minderwertige Boden durch hochwertigen, tragfähigen Boden ersetzt. Die Kosten für diese Maßnahme liegen zwischen 2.000 und 5.000 Euro, abhängig von der benötigten Menge und Art des Ersatzbodens sowie dem Umfang der auszutauschenden Fläche.
Entsorgung von Aushubmaterial
Die fachgerechte Entsorgung von Aushubmaterial ist ein integraler Bestandteil des Hausbaus. Eine Möglichkeit zur nachhaltigen Entsorgung ist das Recycling von unbelastetem Aushubmaterial. Dieses kann zur Landschaftsgestaltung oder bei anderen Bauprojekten wiederverwendet werden.
Die durchschnittlichen Kosten für die Entsorgung eines Kellers betragen etwa 11.000 Euro für eine Baugrube von 250 Kubikmetern, inklusive Aushub, Lagerung und Container.
