Heizungstechnik beim Hausbau - worauf kommt es an?
17.07.2017Selbst im hervorragend gedämmten Passivhaus funktioniert das Wohnen nicht ohne eine gute Heizung. Letztendlich genügt es aber nicht, einfach eine Heizungsanlage auszuwählen und in den Heizungsraum zu stellen. Sie muss zum Haus, zu den Bedürfnissen und zu den Besonderheiten des Hauses passen. Dient sie auch der Warmwasseraufbereitung oder soll sie mit Solarenergie oder einer Wärmepumpe kombiniert werden? Wird das Haus eventuell zusätzlich mit Holz beheizt? All diese Fragen müssen vor der Wahl geklärt werden. Und wurde die richtige Heizungsanlage gefunden, kann sie nicht einfach jeder einbauen. Manche Dinge beim Hausbau sollten selbst ambitionierte und erfahrene Häuslebauer Fachkräften überlassen. Was es alles rund um die Heiztechnik beim Hausbau zu beachten gibt, zeigt dieser Artikel.
Mögliche Heizungsanlagen
Holz, Gas, Öl, Solar und Wärmepumpen - mittlerweile bietet der Markt dutzende Heizvarianten, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Selbst abgelegenste Häuser können hervorragend modern beheizt werden, ohne dass der Heizbetrieb den Inhaber gleich in den finanziellen Ruin stürzt. Doch da ist auch direkt der Punkt, der heute so wichtig wie nie zuvor ist: die Kosten. Der Einbau einer neuen Heizungsanlage ist teuer, sie kann - und sollte! - aber auf Dauer gesehen helfen, Kosten einzusparen. Aber was bietet der Markt überhaupt? Eine kleine Übersicht über die typischen Anlagen:
- Gasheizung - Die Anschaffungskosten von Gasheizungen hängen mitunter von der Hausgröße, der Technologie, der Größe des Speichers für das Warmwasser und des Herstellers ab. Wie teuer der Unterhalt der Heizung an sich ist, entscheiden natürlich auch der Verbrauch und die tatsächlichen Gaskosten. Gasheizungen können an die zentrale Versorgung angeschlossen werden. Ist dies nicht möglich, wird ein Tank im Garten oder im Haus selbst installiert, der regelmäßig gefüllt werden muss.
- Ölheizungen - auch hier wird oftmals ein Tank im Haus oder im Garten installiert. Die Anschaffungskosten berechnen sich nach denselben Punkten, wie bei der Gasheizung. Für ein Zweifamilienhaus können Hausbesitzer mit Anschaffungskosten von bis zu 7.500 Euro rechnen.
- Holzheizungen - hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Wer zusätzlich mit Holz heizen möchte, kann sich einen Kamin anschaffen. Dessen Installation ist recht simpel, sofern ein Kaminanschluss im Haus direkt mit eingeplant wurde. Ein Kaminofen muss immer von einem Schornsteinfeger abgenommen werden, damit er in Betrieb genommen werden kann. Heizungsanlagen, die mit Holz geheizt werden, sind heute zumeist die Pelletheizungen. Für die Pellets muss ein ausreichend großer Lagerraum vorhanden sein, gleichzeitig besteht die Heizung natürlich nicht nur aus dem Brennkessel, sondern einer Zufuhranlage, die sicherstellt, dass Pellets regelmäßig in den Brennkessel gefüllt werden.
- Wärmepumpen - Wärmepumpen gehören zu den sehr modernen Heizungsanlagen und verursachen kaum Kosten im Unterhalt. Sie werden wahlweise als Erdwärmepumpen im Erdreich installiert, was durch die notwendige Bohrung teurer ist. Die Alternative ist eine Wärmepumpe auf der Oberfläche, die Energie aus der Umgebungsluft zieht und in Wärme umwandelt.
- Solarthermie - mittels der Sonnenenergie beheizen diese Anlagen Warmwasser und sorgen für die notwendige Heizenergie. Die Anlagen können wahlweise unterstützend zu einer anderen Heizungsvariante installiert werden, sie eignen sich aber auch für die Vollversorgung. Grundvoraussetzung für die Vollversorgung ist eine sehr gute Dämmung des Hauses, weshalb die Anlagen überwiegend in Passivhäusern genutzt werden. Die Anschaffungskosten für die Vollversorgung sind recht hoch, doch gleichen sich die hohen Anschaffungskosten durch die niedrigen Gebrauchskosten über die Jahre aus.
Wer für das Eigenheim auf die Solarthermie setzt, sollte unbedingt überlegen, ob nicht eine kombinierte Anlage geeignet ist. So kann die Solarthermie unterstützend eingreifen und gerade im Sommer die Warmwasseraufbereitung vollständig übernehmen. Zudem sind bei kombinierten Anlagen die notwendigen Platzbedürfnisse für die Solarpanels geringer.
Worauf ist zu achten?
Natürlich ist es möglich, die Heizungsanlage selbst zu installieren und mit den Zuleitungen der Heizkörper zu verbinden. Es empfiehlt sich dennoch, die Installation stets durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen. Einige Gründe:
- Gewährleistung - geht beim Anschluss der Heizung etwas schief, können Hausbesitzer die Fachfirma konsultieren, da diese für die Schadensbeseitigung zuständig ist. Gerade, wenn die Heizungsanlage mit Fußbodenheizungen verknüpft wird, ist dies wichtig. Denn ist der Boden erst einmal vollständig verlegt und die Heizungsschläuche verdeckt, verursachen Undichtigkeiten großen Schaden. Wer die Anlage selbst installiert und alles eigenständig verlegt hat, muss für die Schadensbeseitigung selbst aufkommen. Beratung - gute Fachfirmen installieren die Heizungsanlage nicht nur, sie beraten auch. Hausbesitzer erhalten bereits vor dem Entschluss für oder gegen einen Heizungstyp einen genauen Einblick in die Vor- und Nachteile.
- Wartung - wird die Heizung von einer Fachfirma installiert, wartet sie die Anlage später auch. Diese Aufgabe können Hausbesitzer somit abgeben und sicherstellen, dass die Anlage jederzeit gut in Schuss ist.
Aber worauf sollten Hausbesitzer nun genau achten und wie sollen sie sich überhaupt für einen Anbieter oder einen Heizungstyp entscheiden? Eine gute Idee ist immer, sich verschiedene Angebote einzuholen und dabei darauf zu achten, dass die Vertreter einzelner Heizungsanbieter einen Hausbesuch machen. Vor Ort lässt sich der Bedarf wesentlich besser abschätzen, als bei einer rein telefonischen Beratung oder dem ausschließlichen Gespräch im Geschäft des Heizungsbetriebs. Es ist nicht einmal notwendig, sich an einen Spezialisten vor Ort zu wenden. Auch größere Betriebe wie Käuffer Gebäudetechnik, bieten ihre Leistungen deutschlandweit an und unterstützen Hausbesitzer mit modernster Technik rund um das Thema Heizung und Sanitär. So lässt sich zu Beginn gemeinsam planen, welche Heizung zum eigenen Verbrauchsverhalten und zur Lage am besten passt. Darüber hinaus wird auch die Wartung auf Wunsch in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Wird das Haus gerade erst geplant, ist es sinnvoll, direkt einen Fachbetrieb wie Käuffer mit ins Boot zu holen und ihn mit in die Planung einzubeziehen. So kann beispielsweise die Lüftungstechnik direkt mit der Heiztechnik und der benötigten Dämmung abgestimmt werden.
Fazit - Beratung ist wichtig
Wer sich kein Fertighaus kauft, in dessen Umfang bereits eine fest vorgegebene Heizungsart integriert ist, sollte sich unbedingt ausreichend beraten lassen. Die Möglichkeiten auf dem Heizungsmarkt sind vielfältig. Bei der Auswahl sollten niemals die Anschaffungskosten allein betrachtet werden. Oft lohnt es sich, für die Anlage an sich mehr Geld in die Hand zu nehmen, wenn während des Betriebs über die nächsten Jahrzehnte deutliche Beträge eingespart werden können.
Stand: 2017
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