Kostenfallen beim Innenausbau: 7 Details, die bei der Kalkulation häufig vergessen werden
26.05.2020Beim Innenausbau gibt es eine Menge Kostenfaktoren, die berücksichtigt und in der Kalkulation eingeplant werden müssen. Dazu zählen allen voran kostenintensive Aspekte wie der Innenputz und die Installation von Heizung, Sanitär und Elektro. Was jedoch außer Acht gerät, sind die kleinen Kostenfallen, die beim Innenausbau lauern. Zudem werden Möglichkeiten zur Kostenoptimierung des Öfteren nicht wahrgenommen.
Detail #1: Werkzeug als Grundlage
Wer nicht nur auf die Dienste von Handwerkern setzt, sondern selbst Hand anlegt, wird auf Werkzeuge angewiesen sein. Hierbei sind einerseits eigene Werkzeuge möglich, andererseits geliehene Werkzeuge. Folgende Grundausstattung sollte dabei zwingend vorhanden sein:
- Bohrmaschine und weitere Geräte (z.B. Akkuschrauber, Schleifgerät, ...)
- Werkzeugkoffer
- Schraubendreher-Set
- Zangen
- Hammer
- Wasserwaage
- Winkel
- Leiter
Diese Ausstattung ist allein deswegen erforderlich, um anfallende Nacharbeiten durchführen zu können. Bei dem Kauf von Werkzeug ist es sinnvoll, gleich in Qualität zu investieren. Denn wenn die Spachtel abbricht und neues Werkzeug gekauft werden muss, entstehen Folgekosten und der Zeitfaktor darf auch nicht unterschätzt werden. Professionelle Werkzeuge hingegen sind langlebig und robust.
Werkzeug, das einmalig oder selten genutzt wird, sollte geliehen werden. Neben Leihstellen in Baumärkten empfiehlt sich ein Blick auf spezielle Portale, auf denen Privatnutzer ihr Werkzeug verleihen. So kann gespart werden.
Detail #2: Hochwertige Baubeschläge für Stabilität
Baubeschläge dienen beim Innenausbau des Hauses der Präzision und Stabilität bei mehreren Komponenten. Beim Kauf hochqualitativer Baubeschläge sind Sicherheit und maßgeschneiderte Ausführungen für Türen, Fenster, Konsolen sowie weitere Komponenten gewährleistet. Im Online Shop von Heimwerkertools sind qualitativ hochwertige Baubeschläge, Werkzeuge und weiteres Zubehör von renommierten Marken erhältlich.
Beispiele für beim Innenausbau im Zusammenhang mit Türen immer notwendige Baubeschläge sind Türschließer, eventuell ebenso Türstopper. Bei dem Wunsch nach Schiebetüren müssen spezielle Baubeschläge mit individuellem Aufmaß gekauft werden. Türdichtungen tragen zum Schutz vor Rauch und Schall bei. Beschläge sollten stets dem Stil des Hauses angepasst werden. All dies erfordert eine Auswahl von Produkten mit hoher Qualität. Während bei Türen die Preise großzügig kalkuliert werden, wandeln sich Baubeschläge zu einer oftmals missachteten Kostenfalle.
Detail #3: Geplante Ausstattung in den Innenausbau miteinbeziehen
Es wurden weiträumige Aufteilungen der Zimmer vorgenommen, damit die Traum-Ausstattung umgesetzt werden kann. Zu dieser Ausstattung gehört eine große Einbauküche mit Mittelinsel. Aber Moment: Die Anschlüsse im Gebäude sind nicht passend verlegt und es muss nachgearbeitet werden.
Auf der Suche nach einer Traumküche und anderer Ausstattung, die Anschlüsse in einer bestimmten Konstellation erfordert, sind vor dem Innenausbau die jeweiligen Produkte auszusuchen bzw. zu planen. Der folgende Ausbau wird im Hinblick auf die Anschlüsse der Ausstattung angepasst. Dadurch werden Nacharbeiten im Nachhinein vermieden, die meistens eine große und ärgerliche Kostenfalle darstellen.
Detail #4: Zuschüsse ausnutzen, wo immer es möglich ist
Bei der Umsetzung wärmedämmender Fenster oder erneuerbaren Energien zur Heizung und Stromversorgung stehen Bauherren Zuschüsse zu. Hierbei ist vor allem die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) eine Hilfe. Dies ist eine staatliche Förderbank, die Zuschüsse und zinsgünstige Kredite bei bestimmten Bauvorhaben vergibt. Sofern die Bauvorhaben den von der Bank formulierten Standards entsprechen, ist es unkompliziert, die Kredite oder Zuschüsse zu beantragen. Im Endergebnis steht eine finanzielle Unterstützung, die nicht oder äußerst zinsgünstig zurückbezahlt werden muss. Allem voran für Bauherren, die dies nicht wussten und über eine Kreditaufnahme bei einer gewöhnlichen Bank nachdachten, ist zunächst die Prüfung der Förderungsmöglichkeiten durch die KfW nahezulegen.
Neben Maßnahmen zur Energieeffizienz ist auch der altersgerechte Umbau in den Fördermitteln der KfW enthalten. Wohnen Personen in der Immobilie, die ihres Gesundheitszustandes wegen z. B. auf einen Treppenlift oder besondere Ausstattung im Bad angewiesen sind, lassen sich über den Pflegegrad weitere Fördermittel beantragen.
Detail #5: Wandgestaltung simpel oder ausgefallen?
Eine simple Wandgestaltung kann selbstständig erfolgen. Durch das Verlegen einer Raufasertapete, die sogar bei kleineren Rissen während des Verlegens noch optisch ansehnlich hergerichtet werden kann, und den Anstrich in einer beliebigen Farbe, wird eine kostengünstige Wandgestaltung realisiert. Auch das Bestreichen der kahlen Wand mit Baumwollputz und ähnlichen Materialien ist eine für Laien gut umsetzbare und kostengünstige Option.
Sollten jedoch Arbeiten wie das Verlegen einer Vliestapete anfallen, die mehr Feinheit erfordern und bei denen Maler notwendig sind, wird das Vorhaben bedeutend teurer. Bei der Beauftragung eines Malers sind inklusive der Materialkosten rund 8.000 € für ein Haus mit 120 Quadratmetern zu schätzen. Zum Vergleich: Selbst angebrachte Raufaser schlägt bei den Materialkosten mit rund 2.000 € bei gleichen Verhältnissen zu Buche. Dies zeigt, dass eine Tapete nicht gleich eine Tapete ist. Wandgestaltung ist ebenso nicht gleich Wandgestaltung, weswegen bei komplexen Mustern, die mit Baumwollputz gestaltet werden sollen, ebenfalls Maler und höhere Kosten notwendig werden.
Detail #6: Bauzwischenreinigungen zur Zwischenanalyse
Auf Baustellen kommen für gewöhnlich Bauzwischen- und Bauendreinigungen zum Einsatz. Die Endreinigung lässt sich wiederum in eine Feinreinigung untergliedern, bei der das Gebäude schlüsselfertig übergeben wird. Selten genutzt wird die Option einer Bauzwischenreinigung. Wird diese nicht selbst erledigt, bringt sie zwar zusätzliche Kosten mit sich, hat aber zugleich das Potenzial, Mängel an der Baustelle frühzeitig erkennen zu lassen. Durch das Erkennen der Mängel während der Bauphase werden frühzeitig, nämlich solange die Handwerkerteams in Arbeit und verfügbar sind, Gegenmaßnahmen ergriffen und hohe Folgekosten aufgrund unentdeckter Baumängel vermieden.
Detail #7: Eigene Arbeitszeit einkalkulieren
Die eigene Arbeitszeit ist ein Kostenfaktor, der oftmals außer Acht gelassen wird, weil er nicht auf der Seite der direkt ausgewiesenen Kosten und der Ausgaben steht. Es existiert keine Rechnung für die selbst verlorene Zeit, aber einberechnen sollte man sie dennoch in die Kosten. Bei geübten Handwerkern ist eine gewisse Arbeitszeit einzukalkulieren, bei der davon ausgegangen werden kann, dass man selbst das Doppelte der Zeit für den Innenausbau bräuchte. Handwerker sind geübter und versierter. Trifft dies auf einen selbst nicht zu, dann dauern die Vorbereitungs- und Umsetzungszeiten länger. Hinzu kommt ein optisch weniger ansehnliches Ergebnis als bei der Arbeit von Handwerkern. Es ist vorab zu kalkulieren, wann der eigene Zeitverlust so hoch ausfällt, dass es sich finanziell mehr rentiert, Handwerker zu engagieren.
Bildnachweis:
Bild1: Pixabay.com © PIRO4D CCO Public Domain
Bild2: Pixabay.com © ImagineMaw CCO Public Domain
Bild3: Pixabay.com © kalhh CCO Public Domain