Nach Corona: Folgt nun die Immobilienkrise?

28.08.2020

Selbstverständlich hat die weltweite Pandemie rund um das Covid-19 Virus große Spuren in Deutschlands Wirtschaft hinterlassen, doch während das Virus noch immer weiter um sich schlägt, ist es Zeit nach einer langen Ruhephase Bilanz zu ziehen und sich – gerade im heiß umstrittenen Immobilien-Markt – ein Bild von Deutschland zu machen.


Folgt auf Corona eine Immobilienkrise?

Folgt auf Corona eine Immobilienkrise?

Mit dem Lockdown und den damit-verbundenen Maßnahmen hat sich Deutschland verändert. Steigende Arbeitslosigkeit trifft auf steigende Mietpreise, dabei ist letzteres bereits seit November 2019 bekannt. Gerade unter Covid-19 hat sich aber die Schere entgegen der Erwartungen seitens diverser Fachexperten weiter vergrößert und die Wohnpreise haben sich bundesweit weiter nach oben orientiert. Gerade im Bereich „Immobilien“ finden sich so Schwierigkeiten ein, die gravierende Auswirkungen auf die Wohnungssuche haben können.

Im Rahmen einer analytischen Untersuchung über den Zeitraum eines Monats wurde festgestellt, dass München vor Hamburg und Frankfurt die höchsten Mietpreise erzielt. Mit einem durchschnittlichen Wert von 20,32 € pro Quadratmeter kann man sich in München für 1000 € auf etwa 50m² einquartieren, während die günstigsten Wohnungen in Chemnitz liegen. Hier liegt der Mietpreis im Durchschnitt bei 5,05 € pro Quadratmeter, was nicht einmal einem Viertel der Münchner Summe entspricht. Dass München ein Ballungszentrum ist, mag vielleicht ein Grund für die hohen Beträge sein, die man als Vermieter vom Mieter verlangt. Dennoch: Auch wenn die Mietpreise herkömmliche Beträge weit übersteigen, so sind die Kontaktanfragen mindestens genauso hoch. Durchschnittlich landen 364 Kontaktanfragen seitens Bewerber im Postfach eines 1-Zimmer Inserats. Diese Zahlen aus München werden nur noch von Berlin gebrochen, die aber mit 765 Bewerberanfragen zu Buche schlagen. Kein Wunder: Berlin ist nach-wie-vor eine der beliebtesten Städte in Deutschland. Die Hauptstadt der Bundesrepublik kann sich mit den Preisen von 15,08 € pro Quadratmeter auch grundsätzlich sehen lassen.

Mit der großen Nachfrage an Mietwohnungen lässt sich nur erahnen, dass das Interesse an Wohnungen grundlegend nicht abflacht. Trotzdem kann bereits auch erkannt werden, dass die Anleger vielerorts keinen Abbruch tun müssen, um langfristig Geld durch erhöhte Mieteinnahmen zu lukrieren. Gewinner im Wettstreit um die erhöhten Preise sind übrigens Eigentumswohnungen, welche im Vergleich zu klassischen Häusern, auch im Kaufpreis wesentlich angestiegen sind - im Vergleich zum Vorjahr übrigens um durchschnittlich knapp 9 %. Das Leben in einer Wohnung scheint für den Deutschen immer mehr und mehr interessant und gängig zu werden, was mit der Möglichkeit zu tun haben kann, das eigene Heim auch andersweit besser vermieten zu können.

Dabei scheint gerade die junge Generation noch sehr flexibel zu sein. Das soziale Leben und die Begegnung mit fremden Menschen ist ein Anliegen vieler Eigentümer. Diese Begegnung wird im Bereich der Eigentumswohnungen besser hergestellt, als in herkömmlichen Prozessen rund um das Thema Hauskauf. Ein Haus ist meist eine langfristige Entscheidung, die mit einer Partnerschaft oder Familie zusammenhängt. Kosten von mehreren hunderttausend Euro für Garten, Haus und damit-verbundenem Parkplatz, oder Garage, können so meist nicht mehr getragen werden. Grundsätzlich bietet sich in solchen Fällen natürlich das Mieten einer Wohnung, oder der Erwerb einer eigenen kostengünstigeren Wohnung an.

Wer sich heutzutage für Eigentum interessiert, der sollte sich dazu im Vorfeld mit den eigenen Interessen auseinandersetzen und sich noch intensiver fragen, ob es denn überhaupt eine Wohnung in einer Großstadt sein muss, oder ob man sich zum Aufbau einer persönlichen Existenz, auch ein Leben in Duisburg, Gelsenkirchen, Leipzig, Chemnitz oder Dresden vorstellen könnte. Mit Preisen von unter 10 € pro Quadratmeter gehören die Regionen mittlerweile zum günstigen Mietpflaster und bieten dennoch meist-eine großartige Infrastruktur. Am Leichten scheint man dazu aber die Wohnung in Chemnitz oder Dresden zu finden. Hier bewerben sich zwischen 1-4 Teilnehmer pro Wohnung, was im Vergleich zu Berlin (765) ein einfaches Unterfangen zu scheinen mag.

Wie man sich das alles leisten soll? Das scheint vielerorts ein Geheimnis für sich zu sein. Mit einem durchschnittlichen Einkommen von 1869,00 € Netto lässt sich eine Wohnung im teuersten Stadtteil in München erst in 38 Jahren finanzieren, sofern das ganze Geld in der Wohnung landet und davon kein einziger Cent in Richtung Verpflegung finanziert werden muss. Die Tragik dieser Entwicklung lässt sich in Zukunft nur deuten.

Nun: Wo viel Auswahl, da halten sich die Preise dementsprechend niedrig. Ob und wie sich der Immobilienmarkt gerade noch in den nächsten Monaten verändern mag, das lässt sich zum momentanen Zeitpunkt jedenfalls noch nicht konkret herausfinden. Fest steht jedoch, dass das Corona-Virus keinen Stopp der Kosten mit sich brachte, sondern lediglich um ein paar Prozentpunkte verlangsamte. Allgemein gilt: Die Auseinandersetzung auf diversen Plattformen ist beim Erwerb einer neuen Immobilie ein absolutes MUSS. So lassen sich nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange Sicht Kosten sparen und das eigene Portemonnaie glücklich machen.



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