Ökologisch bauen und sanieren – Ein Überblick

27.10.2015
Ökologisch bauen und sanieren

Ökologisch bauen und sanieren

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtige gesellschaftliche Themen, die sich bereits durch einfache Maßnahmen im Haushalt realisieren lassen. So können allein durch die Beachtung von einfachen Energiespartipps erhebliche Einsparpotenziale genutzt werden. Ökologische Baustoffe leisten durch ihren natürlichen Ursprung und die gute Ökobilanz ebenfalls zum Klima- und Umweltschutz bei. Aufgrund ihrer Schadstofffreiheit und die guten wärmeregulierenden Eigenschaften fördern sie gleichzeitig ein gesundes Raumklima und bieten damit einen erhöhten Wohnkomfort.

Bedeutung der Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren

Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit wurde vor einigen Jahren im Rahmen einer einfachen Energiebilanz lediglich der Energiebedarf bei der Baustoffherstellung berücksichtigt. Mittlerweile ist die Ökobilanz, bei welcher alle Aspekte des Lebenszyklus der verwendeten Baumaterialien - von der Produktion bis zur Wiederverwendung - betrachtet werden, von zentraler Bedeutung. Ökologische Baustoffe überzeugen dabei hinsichtlich der Tatsache, dass sie häufig als Abfallprodukt gewonnen und aufgrund ihrer Schadstofffreiheit einfach recycelt werden können. Darüber hinaus stammen sie zumeist aus dem Inland, sodass teure Transport- und Speditionskosten vermieden werden können.


Anforderungen an ökologische Baustoffe

Ökologische Baustoffe müssen ressourcenschonend gewonnen und eingesetzt werden, sodass Umweltbelastungen vermieden und Energiesparpotenziale genutzt werden können. Natürliche Baustoffe sollen sowohl unter gesundheitlichen Gesichtspunkten als auch wirtschaftlich überzeugen. Beim Sanieren oder Abriss des Gebäudes muss der Rückbau schonend und möglichst ohne Umweltbelastung erfolgen. Es gilt, die verwendeten Materialienmöglichst vollständig und gleichwertig wiederzuverwerten.


Nachhaltig dämmen – Eine Übersicht über ökologische Baustoffe

Nachhaltigkeitsaspekte beim Bauen und Sanieren lassen sich durch eine energieeffiziente Wärmedämmung mittels ökologischer Dämmstoffe realisieren. So gelten Zellulose, Holzfaser und Hanf als Öko-Baumaterialien, die nicht nur über gute wärmeisolierende Eigenschaften verfügen, sondern gleichzeitig für ein gutes Raumklima sorgen. Zellulose wird aus Altpapier hergestellt und kann als lose Faser oder in Plattenform verwendet werden. Gleiches gilt für Holzfaser Dämmmaterial, welches aus Altholz als Abfallprodukt gewonnen wird. Im Gegensatz zu Zellulose ist Holzfaser mit 40-50 Euro/Quadratmeter vergleichsweise kostenintensiv. Flachs kann in Mattenform verbaut werden und ist durch seine Resistenz gegenüber Schimmel und Schädlingsbefall gekennzeichnet. Kork ist ebenfalls als natürlicher Dämmstoff anzuführen, der aber einen starken Eigengeruch aufweist und zumeist aus Portugal bezogen wird, weshalb er aufgrund verlängerter Transportwerge eine verschlechterte Ökobilanz aufweist. In diesem Kontext ist ebenfalls auf die Kokosfaser Dämmung zu verweisen, die durch die Lieferung aus Ozeanien ebenfalls vergleichsweise kostenintensiv ist. Dämmplatten aus Schilf sind Fäulnis und Schimmel resistent, weisen im trockenen Zustand hingegen eine hohe Feueranfälligkeit bei einem hohen Eigengewicht auf. Als einziger natürlicher Dämmstoff tierischen Ursprungs ist Schafwolle zu nennen, welche jedoch durch eine erhöhte Brandgefahr und Anfälligkeit für Verrottung und Schädlingsbefall gekennzeichnet ist.


Weitere Energiesparmöglichkeiten im Haushalt

Neben der Verwendung ökologischer Baustoffe lassen sich auch durch weitere Gebäudeinstallationen und einfache Verhaltenstipps Energiesparpotenziale nutzen. So können zusätzlich Smart-Home-Lösungen integriert werden, welche den Energieverbrauch erfassen, auswerten und automatisch verbessern. Alte Fenster sollten getauscht und durch mehrfachverglaste Modelle ersetzt werden. Solarbetriebene Dachfenster Rollläden mit integrierten Speichermodulen eignen sich als kostengünstige Alternative zu großflächigen Solaranlagen auf dem heimischen Dach. Erdwärme lässt sich mittels Geothermieanlagen nutzen, Regenwasser kann durch Regenwasseranlagen und Zisternen aufgefangen und verwendet werden. Die Brauchwasseraufbereitung kann mittels Grauwasseranlagen realisiert werden. Mit der Anschaffung von mit dem Energielabel ausgestatteten Endverbrauchsgeräten lassen zusätzlich Sparpotenziale nutzen.

Die Möglichkeiten der Nutzung von Energiesparpotenzialen im Haushalt sind vielfältig und im Einzelfall festzulegen. Wer größere Maßnahmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit plant, sollte auf einen zertifizierten Energieberater zurückgreifen. Dieser muss verschiedene gesetzliche Vorgaben erfüllen und ist zu Neutralität verpflichtet. Außerdem können die Besitzer von Wohneigentum bis zu 50 Prozent der Beratungskosten aus Fördermitteln beantragen.

Stand: 2015