Passendes Grundstück für den Hausbau finden

28.01.2020

Wer sich den lang gehegten Traum eines Eigenheims erfüllen möchte, benötigt zunächst einmal ein passendes Grundstück.


Baugrund für das zukünftige eigene Haus

Mitunter entdecken Interessierte bei einem Spaziergang durch das Viertel zufällig geeigneten Baugrund für das zukünftige eigene Haus.

Marodes Haus

Wer ein marodes Haus abreißt, kann anschließend günstig eine Baustätte erwerben. Oftmals ist lediglich noch der Grundstückspreis zu bezahlen.

Mitunter gestaltet sich die Suche nach geeignetem Grund und Boden nicht einfach. Selbst wenn ein gutes Angebot in Sicht ist: Interessierte sollten den Platz vorab eingehend begutachten, um letztendlich eine solide Ausgangsbasis für den Hausbau zu erhalten.


Fixe Nebenkosten beim Grundstückserwerb einkalkulieren

Ein geplantes Bauvorhaben ist zunächst eine Frage des vorhandenen Budgets. Daher sollten sich Bauherren vorab hinsichtlich der zu erwartenden Ausgaben im Klaren sein. Es hilft hierbei, vor dem geplanten Kauf einen Finanzierungsplan aufzustellen. Dieser sollte idealerweise alle verfügbaren Eigenmittel sowie den möglichen Kreditrahmen erfassen. Um hierfür die maximal verfügbare Summe zu errechnen, lässt sich auf eine mathematische Formel zurückgreifen: Hierbei wird die gewünschte monatliche Rate zuerst mit 12, dann mit 100 multipliziert. Anschließend lässt sich die prozentuale Summe aus Zins- und Tilgungssatz ausgehend vom Zwischenergebnis dividieren. Kann ein Interessent beispielsweise 800 Euro monatlich investieren, multipliziert man diesen Betrag mit 12 und 100. Anschließend wird diese Zwischensumme durch einem Tilgungs- und Zinssatz von vier geteilt. So beläuft sich die Gesamtsumme auf 240.000 Euro.

Bei den Kosten fällt zunächst der vereinbarte Preis für das Baugrundstück an. Dieser setzt sich aus verschiedenen Faktoren wie der Größe, der infrastrukturellen Lage und dem Zustand zusammen. Um den Preis zu prüfen, sollten Interessenten diesen zunächst mit dem zugrunde liegenden Bodenrichtwert abgleichen. Nur so lässt sich feststellen, ob der geforderte Kaufpreis für das Grundstück angemessen ist. Zusätzlich zu den eigentlichen Grundstückskosten fallen diverse Nebenkosten an. Eine einfache Regel besagt, dass bei steigenden Baulandpreisen die fixen Nebenkosten ebenfalls höher ausfallen. Zu diesen Aufwendungen gehört beispielsweise, den Eintrag ins Grundbuch vorzunehmen und sich den Kauf durch einen Notar beglaubigen zu lassen. Die hierfür anfallenden Gebühren bemessen sich nach dem Arbeitsaufwand.

Üblicherweise müssen die Bauherren hierfür rund 1,5 bis 2 Prozent des Kaufpreises einrechnen. Wer beispielsweise einen 100.000 Euro entrichtet, muss mit einer einfachen Gebühr von rund 275 Euro kalkulieren. Zusammen mit weiteren Kosten wie der fünffachen Gebühr und den Umsatzsteuern ergibt sich ein Gesamtwert von bis zu 1.800 Euro. Neben den Notarkosten haben Bauherren die individuell vom Bundesland festgelegten Grunderwerbssteuer zu zahlen. Bayern hat bisher einen niedrigen Steuersatz von 3 Prozent erhoben. Andere Bundesländer wie Thüringen, das Saarland oder Schleswig-Holstein veranschlagten jedoch mehr als das Doppelte. Nicht zuletzt hängen weitere Kosten davon ab, ob und inwieweit das Grundstück erschlossen werden muss. Falls der zu bebauende Boden lediglich teilerschlossen ist, müssen Interessierte mit einem höheren Kaufpreis zurechtkommen. Zusätzliche finanzielle Belastungen entstehen etwa, wenn vorab ein Gebäude abgerissen wird. Auch das Fällen von Bäumen oder neue Pflanzungen können teilweise erhebliche Mehrkosten verursachen.


Grundstück vorab untersuchen

Vorab gilt es ebenfalls, mögliche zusätzliche Kosten mithilfe eines Bodengutachtens zu ermitteln. Zwar kostet solch ein Bodengutachten zwischen 500 und 1000 Euro, doch beantwortet es vor dem Bau wichtige Fragen. Anschließend sollte eine gründliche Baugrunduntersuchung folgen, um etwaige Altlasten der zu bebauenden Fläche festzustellen. Schon allein die Bodenbeschaffenheit kann aufzeigen, in welchem Zustand sich das zu bebauende Grundstück befindet.


Lage und infrastrukturelle Situation vor Ort überprüfen

Um eine Baustätte vollumfänglich beurteilen zu können, spielt deren infrastrukturelle Lage eine entscheidende Rolle. Vom momentanen Istzustand ausgehend, sollten angehende Bauherren mehrmals wöchentlich die nähere Umgebung inspizieren. Sofern sich Industriebetriebe, Autobahnen oder Bahngleise in unmittelbarer Nähe befinden, verringert sich der Grundstückswert. Allerdings sind auch die zukünftigen Bauvorhaben wichtig, um die Lage korrekt beurteilen zu können. Zu dieser Frage erteilen die ortsansässigen Umwelt- und Bauämter genaue Auskünfte.


Wo ein günstiges Baugrundstück finden?


In Zeiten, in denen Baugründe rar und teuer sind, kann sich die Suche mitunter längere Zeit hinziehen. Oftmals stoßen Bauinteressierte rein zufällig auf ein preiswertes Angebot. Wer jedoch die richtigen Informationsquellen kennt, braucht die Grundstücksuche nicht dem Zufall zu überlassen.

  • Einschlägige Immobilienportale sowie regionale Zeitungsanzeigen liefern einen ersten Überblick zu aktuellen Angeboten und Preisen.
  • Wer nicht viel Zeit investieren möchte, kann ein Eigenheim von einem Bauträger erwerben. Solche Bauträger verfügen bereits über ein passendes Grundstück, auf dem sich ein Haus errichten lässt. Interessierte sparen mit diesem Schritt viel Zeit und Mühe. Darüber hinaus profitieren sie insbesondere in stark bebauten Ballungsräumen von der Zusammenarbeit mit einem Bauträger.
  • Oftmals bieten zuständige Kommunen und Gemeinden zwangsversteigerte Grundstücke zu erschwinglichen Preisen an. Insbesondere Kommunen verfügen häufig über gut erschlossenes Bauland, das sie wegen ihrer angespannten Haushaltssituation abtreten wollen. Wichtig zu wissen ist hierbei auch, dass eine Kommune für jeden Einwohner finanzielle Zuweisungen vom jeweiligen Bundesland erhält. Folglich zeigen sich Städte und Gemeinden grundsätzlich daran interessiert, Grundstücke zu vergleichsweise geringen Quadratmeterpreisen abzugeben. Ob günstige Grundstücke zu üblichen Quadratmeterpreisen angeboten werden, beantwortet das vor Ort ansässige Liegenschaftsamt.
  • Einige Kommunen bieten zudem mit ihrem sogenannten „Einheimischen-Modell“ Preisnachlässe für bereits ortsansässige Bürger an. Das Ziel besteht darin, Ansässige beim Grundstückskauf gegenüber Ortsfremden zu bevorzugen, um unnötige Zuwanderer zu vermeiden. Ehrenamtliche Mitarbeiter oder Familien mit Kindern werden hierbei häufig bevorzugt behandelt.
  • Auch Stiftungen und Kirchen weisen einen riesigen Grundbesitz auf, den sie auf Basis sogenannter Erbbaurechte vergeben. Gehen Bauherren einen Vertrag ein, verpflichten sie sich dazu, ihr Eigenheim gegen einen regelmäßigen „Erbbauzins“ aufzubauen. Als Ansprechpartner fungieren die Pfarreien vor Ort.
  • Ein ungewöhnlicher Weg zum eigenen Traumgrundstück führt über eine Bauherrengemeinschaft. Hierbei schließen sich viele Menschen zusammen, um gemeinsam Immobilien zu erwerben. Wer sich für eine gemeinschaftliche Initiative interessiert, kann auf überregionalen Internetportalen nach Gleichgesinnten Ausschau halten.
  • Wer ein Grundstück günstig erwerben möchte, kann sich nach bestehenden Baulücken erkundigen. Da diese oftmals schmal ausfallen, erfordern sie spezielle Lösungen wie Architektenhäuser. Wer sich für diese Option entscheidet, wird dafür oftmals mit einer innerorts attraktiven Lage belohnt.
  • Nicht zuletzt sind bereits ortsansässige Kollegen oder Freunde eine gute Informationsquelle, um für wenig Geld ein vorteilhaftes Grundstück zu finden.


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