Richtige Befestigung von Anbauteilen an einer Fassadendämmung
11.05.2017Wenn man sich dazu entschließt, ein Haus zu bauen, dann soll es auch nach den eigenen Wünschen konzipiert werden. Es ist schließlich nur verständlich, dass sich Hausbesitzer in ihren eigenen vier Wänden nicht nur wohlfühlen, sondern diese auch individuell nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten wollen. Dazu zählen beispielsweise eine schöne Beleuchtung für den Garten oder die Terrasse, eine Schatten spendende Markise und ein praktischer sowie reich verzierter Briefkasten, der Besuchern direkt beim Betreten des Grundstücks deutlich macht, dass Familie XY hier wohnt. Das alles sorgt selbstredend für einen erhöhten Wohlfühlcharakter der Hausbewohner, ist allerdings gleichzeitig mit viel Arbeit verbunden. Wie befestigen Sie daher Vordächer, Dachrinnen oder Klimageräte an Ihrer Fassadendämmung?
Anbauteile und Wärmeverbundsysteme
Immer mehr Häuslebauer entscheiden sich für eine energiesparende sowie hocheffiziente Wärmedämmung der Außenwand. Diese sogenannten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) schützen zum einen die Bausubstanz, zum anderen ermöglichen sie es Hausbesitzern, Heizkosten zu sparen. Ein solches WDVS bedeutet allerdings auch, dass bei der Anbringung von Bauteilen nicht einfach nur Schrauben in die Wand gebohrt werden können. Diese durchdringen dann nämlich den Wärmeschutz. Gleichzeitig müssen Wintergärten oder Vordächer trotzdem dauerhaft und sicher an der Fassade verankert werden.
Daher ist es sinnvoll, bereits vor der Fassadendämmung zu planen, was an ihr angebracht werden soll. Um das passende Befestigungsmittel herauszufinden, werden zunächst Probebohrungen gemacht, der Bauuntergrund getestet und das Eigengewicht des Systems berücksichtigt. Das ist wichtig, weil Dämmstoffe meist weich und somit wenig tragfähig sind. Was ebenfalls nicht vergessen werden darf, sind gewisse Sonderlasten, die die Fassade zusätzlich zu den Anbauteilen aushalten muss: ein eingefahrenes Sonnendach besitzt beispielsweise ein anderes Gewicht als eine ausgefahrene Überdachung. Die Fassade muss demnach zum einen verschiedene Witterungsverhältnisse wie Wind aushalten können und zum anderen muss die Bedienung mit einkalkuliert werden.
Befestigung von leichten Lasten
Bei leichten bis mittelschweren Lasten wie Leuchten, Sprechanlagen oder Satellitenschüsseln reicht meist eine normale wärmebrückende Verankerung aus. Allgemein wird entweder ein Montagedübel, Montagerondell, Dämmstoffdübel oder ein Montagezylinder benutzt. Montagedübel gibt es sowohl aus Kunststoff als auch in einer Metallausführung. Sie beinhalten eine selbstschneidende Spiralbindung, die in die Dämmung eingeschraubt wird – ganz ohne vorzubohren. Die Lastbefestigung erfolgt über die Schrauben, die in den Dübel eingedreht werden. Bei Montagezylindern wird hingegen so vorgegangen:
1. Fräsen eines Loches in die Wand (vor der Fassadenarmierung)
2. Einsetzen und Verkleben des Zylinders
3. Anbauteile verschrauben
Befestigung von schweren Lasten
Im besten Fall plant man die Befestigung von Anbauteilen wie Vordächern oder Klimageräten bereits bei der Konstruktion der Fassade im Vorfeld mit ein. Dabei gilt es verschiedene Bereiche zu beachten:
1. Schwerlasten drücken auf die Dämmung
2. Lasten hängen an der Dämmung
Das ist insofern wichtig, weil Dämmstoffe dazu neigen, sich unter Druck zu verformen. Deshalb wird dann eine Druckunterlage benötigt. An diese wird das jeweilige Montageelement angebracht, welches das Anbauteil später tragen soll. Sowohl die Schrauben als auch die Dübel werden verdeckt befestigt, dadurch hat der Verankerungspunkt nämlich keinerlei Kontakt zur Außenluft, wodurch Wärmebrücken verhindert werden. Eine weitere Möglichkeit ist ein Abstandsmontagesystem, das in der Außenwand verankert wird. Ein solches System beinhaltet Ankerstangen mit Außengewinde, an deren Ende sich ein Dübel befindet, wo man die Schraube anbringt.