Schlüsselfertiges Bauen - Was bedeutet das konkret?

31.07.2024

Ist das Haus einzugsfertig

Schluesselfertiges_Bauen

Schlüsselfertiges Bauen

Schlüsselfertiges Bauen ist eine attraktive Option für Bauherren, die beim Hausbau möglichst wenig eigene Arbeit investieren und zum Einzugstermin ein komplett fertiggestelltes Haus übernehmen möchten. Aber was genau ist unter dem Begriff "schlüsselfertig" zu verstehen und welche Leistungen sind in diesem Paket enthalten?

Was versteht man unter schlüsselfertigem Bauen?

Beim schlüsselfertigen Bauen übernimmt ein Generalunternehmer oder ein Bauträger die komplette Abwicklung des Bauvorhabens: Von der Planung bis zur (Schlüssel-)Übergabe. Der große Vorteil für den Bauherrn besteht darin, dass er nur einen einzigen Ansprechpartner hat und sich nicht um die Koordination verschiedener Gewerke kümmern muss. Der vereinbarte Festpreis umfasst in der Regel alle Bauleistungen, die notwendig sind, um das Haus bezugsfertig zu machen – abgesehen von einigen Ausnahmen, die vor Vertragsabschluss klar definiert werden sollten.

Welche Arbeiten werden typischerweise ausgeführt?

Die Definition von "schlüsselfertig" kann variieren, aber meistens beinhaltet sie folgende Bauphasen und Arbeiten:

  • Planung und Genehmigungen: Zu Beginn stehen die Architekturplanung und das Einholen aller notwendigen Genehmigungen. Dies schließt auch die Erstellung von Energieausweisen und anderen Dokumenten ein.
  • Erdarbeiten und Fundamente: Sobald die Pläne genehmigt sind, beginnen die Erdarbeiten. Dazu gehört das Ausheben der Baugrube sowie das Gießen der Fundamente und Bodenplatten.
  • Rohbau und Dachkonstruktion: Der Rohbau umfasst das Errichten der Außenwände, Innenwände und Decken. Nach der Fertigstellung des Rohbaus wird das Dach konstruiert und gedeckt.
  • Technische Installationen: Hierzu zählen alle Elektro-, Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsinstallationen. Diese Phase beinhaltet auch das Einsetzen der Fenster und Außentüren.
  • Innenausbau: Der Innenausbau umfasst unter anderem das Verputzen der Wände, das Verlegen von Böden, das Einbauen von Innentüren sowie Maler- und Tapezierarbeiten.
  • Fassade: Die Gestaltung der Fassade gehört ebenfalls oft zum Leistungsumfang.
  • Außenanlage: Häufig nicht im Bauvertrag für ein schlüsselfertiges Haus enthalten sind die Außenanlagen wie der Garten oder eine Gartenhütte. Wege, sowie das Fundament für eine Gartenhütte sowie beispielsweise der Mülltonnenplatz können aber enthalten sein.

Wie man sieht gilt es, sich vorab mit dem Bauunternehmer absolut darüber im Klaren zu sein, welche Arbeitsschritte ausgeführt werden und welche nicht. Da die meisten Bauherren vorher nie gebaut haben, ist dieser Aspekt gar nicht so einfach – umso wichtiger ist es, sich ein erfahrenes Bauunternehmen zu suchen, welches einem hier zur Seite steht.

Zusätzliche Leistungen und Individualisierungsmöglichkeiten

Obwohl das Konzept des schlüsselfertigen Bauens eine weitgehende Entlastung des Bauherren impliziert, bieten viele Anbieter auch Möglichkeiten zur Personalisierung des neuen Heims an. Diese Optionen können von der Auswahl der Bodenbeläge bis hin zu spezifischen Sanitäreinrichtungen und Küchenausstattungen reichen. Auch wenn das Grundpaket viele Aspekte abdeckt, sollten Bauherren bedenken, dass bestimmte individuelle Anpassungen zusätzliche Kosten verursachen können. Zusätzlich zu diesen Wahlmöglichkeiten besteht oft auch die Option, durch Eigenleistungen Kosten zu sparen. Viele Bauherren entscheiden sich dafür, bestimmte Arbeiten selbst zu übernehmen, was als "Muskelhypothek" bekannt ist. Solche Eigenleistungen können einfache Tätigkeiten wie Malerarbeiten, das Verlegen von Fliesen oder sogar umfangreichere Projekte wie die Installation von Sanitärobjekten umfassen – bei Ausbauhäusern umfassen sie quasi sämtliche Arbeiten, die nicht dem Rohbau zugeordnet sind. Die Möglichkeit, Eigenleistungen zu erbringen, sollte explizit im Bauvertrag festgehalten werden.

Der Bauvertrag: Darauf sollten Sie achten

Ein wesentlicher Bestandteil beim schlüsselfertigen Bauen ist der Bauvertrag. Dieser sollte detailliert alle Leistungen auflisten, die der Generalunternehmer erbringen wird. Es ist entscheidend, dass Bauherren den Vertrag gründlich prüfen, idealerweise mit der Unterstützung eines Rechtsbeistandes. Folgende Punkte sind besonders wichtig:

  • Festpreisgarantie: Sicherstellen, dass der Preis festgeschrieben ist und keine nachträglichen Kosten anfallen.
  • Baufortschrittsplan: Ein klar definierter Zeitplan für die Bauphasen, einschließlich Fertigstellungsterminen.

Gewährleistung und Haftung: Klärung der Gewährleistungsfristen für verschiedene Bauteile und festgelegte Regelungen bei Baumängeln.

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