Smart Homes – Wohnen neu erleben
07.04.2017Alle technischen Geräte in einem Haushalt sollen künftig miteinander vernetzt werden. Was zunächst so klingt, als wäre es Teil eines futuristischen Films, ist bereits seit mehreren Jahren zumindest teilweise in vielen deutschen Eigenheimen zu finden. Die intelligente Hausvernetzung soll individuelles Wohnen fördern und die persönlichen Bedürfnisse des Bewohners unterstützen. Wie bei allen technischen Errungenschaften gibt es viele Befürworter und ebenso viele Skeptiker. Während die einen von Energieeinsparungen sprechen, sehen die anderen ihre Privatsphäre bedroht. Doch was genau ist smartes Wohnen eigentlich und welche Vor- oder Nachteile hat es?
Was Hausbesitzer unter Smart Home zu verstehen haben
Ganz allgemein gesprochen handelt es sich bei Smart Home um Häuser bzw. Wohnungen, die mit fernsteuerbaren Systemen das Leben der Bewohner angenehmer gestalten sollen. Von Lampen, Heizungen über Bewässerungsanlagen bis zu sich selbst einstellbaren Sicherheitssystem – alle technischen Geräte können in Zukunft miteinander vernetzt werden. Ein einziges Wischen über das Display des Smartphones reicht aus, um die Heizung anzumachen oder die Rollläden runterzulassen.
Wie funktioniert das?
Im Prinzip wird das gesamte Haus mit Sensoren und (Funk-)Aktoren wie man sie online oder auch im stationären Handel erwerben kann, ausgestattet. Man benötigt demnach keine Schalter oder Kabel mehr. Stattdessen werden Zeitschaltuhren, Lichtschranken ebenso wie Steuerelemente installiert, die mit einer spezielle App ein- bzw. abgestellt werden können. Selbstverständlich muss für diese Vorgänge eine bestehende Internetverbindung vorhanden sein. Dieses greift auf das zentrale Modul, wo alles zusammenläuft, zu. Die Steuerung der einzelnen Komponenten erfolgt zentral über eine Software auf dem Tablet, Smartphone oder Rechner. Zusätzlich kann man auch eine Fernbedienung verwenden, wenn man sich bereits in den eigenen vier Wänden befindet. Geplant ist außerdem, dass beispielsweise das Licht mit Sprache oder auch Gesten (de-)aktiviert werden kann.
Viele Funktionen sind bereits seit Jahren in deutschen Haushalten etabliert
Wenn man über ein Smart Home spricht, scheint es sich noch um Zukunftsmusik zu handelt. Dabei gibt es viele Gerätschaften, die schon vielen Haushalte nutzen:
- Roboter zum Staubsaugen
Diese werden auf eine bestimmte Uhrzeit vorprogrammiert und verrichten ihren Dienst zum eingestellten Zeitpunkt. - Bewässerungsanlagen
Auch Rasensprenger können so eingestellt werden, dass sie zu festen Zeiten (meistens abends) den Rasen bewässern. - Eingangstüren
Bereits jetzt gibt es Häuser, in denen eine digitale Schließfunktion eingebaut wurde. Eigentümer benötigen keine Schlüssel mehr für die Tür, sondern geben entweder einen Sicherheitscode ein oder steuern das Öffnen bzw. Schließen mit dem Handy.
Welche Vor- und Nachteile bringt ein Smart Home?
LSP Digital hat 2015 eine Studie „Die Vermessung des digitalen Konsumenten“ durchgeführt. In deren Rahmen wurden 5046 Personen befragt, welche Meinung sie zu dem Thema smartes Wohnen haben. Darunter befanden sich sowohl Befürworter als auch Skeptiker der Smart-Home-Anwendungen.
Einen elementaren Vorteil stellen die Energieeinsparungen dar. So kann man zum Beispiel die Heizung anstellen, wenn man sich auf dem Heimweg befindet. Es ist demnach nicht mehr notwendig, sie während der Abwesenheit auszustellen und die Räumlichkeiten sind angenehm temperiert, wenn man die Haustür passiert. Diese Möglichkeiten sollen den Alltag komfortabler gestalten, weil sie sich nach den individuellen Bedürfnissen richten. Skeptiker haben dagegen Sorge bezüglich der Privatsphäre sowie des Datenschutzes. Durch die Vernetzung werden alle Abläufe digital erfasst. Theoretisch lassen die Daten erkennen, wann eine Person das Haus verlässt und wieder betritt. Weiterhin sind viele Geräte noch sehr teuer und nicht verschiedene Herstellermodelle nicht miteinander kompatibel. Dies soll sich allerdings in Zukunft ändern. Immer mehr Firmen erkennen das Potenzial des Smart Home und beginnen damit, ihr Angebot dementsprechend zu erweitern. Dadurch senkt sich der Preis und Kaufanreiz erhöht.