Treppensanierung - Mit diesen fünf Tipps zum Erfolg
15.04.2021Ob sie zwei Geschosse verbindet, den Weg in den Keller zeigt oder aber vor der Tür liegt
Die Treppe ist eines der Objekte im Haus, welches täglich mit den Füßen getreten wird und mit der Zeit Schaden nimmt. Jeder kennt die abbröckelnden Treppenkanten, die knarzenden oder wackelnden Holzbretter oder die sich lösenden Fliesen auf der Außentreppe. Ein Austausch der Treppe ist jedoch nicht immer notwendig, denn sie kann auch saniert werden. Worauf es dabei ankommt und was wichtig ist, zeigt dieser Artikel.
Tipp 1: Nutzen berücksichtigen
Eine Treppensanierung kann nicht nur zeitraubend, aufwendig, sondern auch kostspielig sein. Bei sehr simplen Treppen der Wangen- und Backenmodelle lohnt sich die Renovierung oft tatsächlich nicht, denn der Austausch ist meist günstiger. Anders verhält es sich bei zwar alten und rustikalen Holztreppen, die jedoch den Charme des Hauses mit ausmachen. Solche Treppen sind unbedingt erhaltungswürdig, doch müssen bei ihnen die Fehler konkret geprüft werden:
- Defekte – ist die Treppe nur unschön geworden oder hat sie echte Defekte? Bei alten Holztreppen ist es manchmal schwer, einzelne Bretter auszutauschen.
- Schadstellen – auch Innentreppen können echte Schadstellen aufweisen, die kaum zu beheben sind. Hat sich beispielsweise der Holzwurm in der Treppe eingenistet, so ist die Aufhängung mitunter nicht mehr tragfähig. Auch hier gilt: Den Sinn der Renovierung überdenken.
Bei Steintreppen ist es oft wesentlich einfacher. Hier lohnt sich die Renovierung durchaus, denn es gibt viele Hilfsmittel, die eine marode Treppe zurück zu alten Glanztagen führen.
Tipp 2: Improvisieren spart Kosten
Abgelaufene Holztreppen sehen nicht mehr schön aus. Ist die Treppe fest in den Raum integriert und der Austausch kaum möglich, so müssen die Stufen selbst renoviert werden. Das Abschleifen ist der erste Schritt, denn nur, wenn die gesamte Treppe abgeschliffen ist, können die Schäden im Ganzen betrachtet werden. Und jetzt gilt:
- Neuer Stufenbelag – abgetretene Holzstufen können vollständig getauscht werden. Das ist teuer und aufwendig. Sie können aber auch mit Laminat verkleidet werden. Es sollte sich jedoch um Laminat mit griffiger Oberfläche handeln, da glattes Laminat gerade bei feuchtem Wetter zu rutschig ist. Um nicht mit Abschlussleisten arbeiten zu müssen, kann Schichtstoff verwendet werden.
- Gemauerte Stufen – gerade Beton bröckelt mit der Zeit. Diese Treppen bieten eine hohe Unfallgefahr, da Personen leicht von den Stufen abrutschen können. Zudem sind die Treppen in sich nicht unbedingt attraktiv. Bevor viel erneuert werden kann, müssen die Defekte ausgeschlagen und behoben werden. Dies geht nur mit Spachteln und Beton, der die alten Stufen neu umgibt und zusammenhält.
Tipp 3: Treppen im Außenbereich sanieren
Im Außenbereich muss die Treppe dauerhaft der Witterung standhalten. Irgendwann bilden sich jedoch Risse, in die Feuchtigkeit eindringen kann. Gefriert diese, erweitern sich die Risse automatisch. Ist eine Außentreppe gefliest, so springen die Fliesen mit der Zeit oder bröckeln stückweise ab. Nicht aber mehr nach der Sanierung:
- Entkernen – geflieste Treppen müssen von den Fliesen befreit werden, damit die Grundsubstanz begutachtet werden kann. Ohne Reparaturarbeiten geht es nun selten. Dies gilt übrigens auch für gemauerte Treppen im Außenbereich.
- Verputzen – während der Reparaturarbeiten wird die Treppe neu verputzt, sodass die Oberfläche wieder eben ist.
- Dekor – diese Frage stellt sich unausweichlich: Wie wird die Treppe nun aufbereitet? Spezielle Holzbohlen für den Außenbereich sind ebenso möglich, wie spezielle Streichputze, Marmorkiesplatten oder auch Klebekies. Wichtig ist, dass der gewählte Belag strapazierfähig, witterungsbeständig und natürlich rutschfest ist.
Welche Variante greift, hängt vom Standort der Treppe ab. Streichputz ist für Kellertreppen vorteilhaft, direkt im Eingangsbereich soll sich das Auge auch an der Treppe erfreuen. Hochwertige Lösungen sind daher gerade für den Eingangsbereich ideal.
Tipp 4: Treppengeländer
Bei der Treppensanierung kommt es nicht selten vor, dass die Treppe zwar auf den ersten Blick wirkt, als sei sie in einem schlechten Zustand, doch bei den ersten Arbeiten fällt auf, dass das Geländer das größte Sorgenkind ist. Treppengeländer sind unheimlich wichtig und müssen stets stabil sein. Wie die Sanierung verläuft, hängt vom Material ab:
- In Wand verankert – ist das Geländer aus Metall oder sind die Verankerung aus Metall und in der Wand verankert, befinden sich hier oft die Schwachstellen. Die Verankerung löst sich mit der Zeit, was gefährliche Folgen haben kann. Oft ist es einfacher, das Geländer nun herauszuflexen und die Anker einfach in der Wand zu verputzen. Das Geländer wird nun mit neuen Halterungen versehen und frisch befestigt.
- Holzlauf – durch die Belastung kann das Holz morsch werden. Auch in diesem Fall müssen die Verankerungen und Befestigungen neu gesetzt werden.
Bei der Renovierung von Holzgeländern ist allgemein auf unebene Stellen, Bruchstellen und natürlich Splitter zu achten. Von ihnen geht eine große Gefahr aus, allerdings lassen sie sich durch das Abschleifen und Aufbereiten gut beseitigen.
Tipp 5: Blickfang schaffen
Manchmal soll eine Treppe renoviert werden, weil man sie ›nicht mehr sehen‹ kann. Ist die Substanz der Treppe noch gut, kann durch das Abschleifen und neue Lackieren schon viel gewonnen werden. Kommt noch ein Blickfang hinzu, wirkt die Treppe gleich anders:
- Setzstufe verzieren – besitzt die Treppe Setzstufen, so können diese mit einer schicken Mustertapete verziert werden.
- Licht – auch Lichtleisten bringen an den Kanten zwischen Setzstufe und Trittstufe ein echtes Highlight. Wer es einfacher möchte, der kann indirekte Beleuchtung entlang der Wangen anbringen. Mit LED-Streifen geht das recht einfach.
Natürlich eignen sich auch farbige Treppenbeläge und Teppichfliesen. Diese bedeuten jedoch einen höheren Reinigungsaufwand.
Fazit – die Treppe entscheidet mit
Bei der Treppensanierung entscheidet die Treppe, welche Optionen überhaupt offenstehen. Auch ist es notwendig, die Kosten der Renovierung einem Austausch gegenüberzustellen. Grundsätzlich ist die Sicherheit das oberste Gebot auf jeder Stufe, sodass die Möglichkeiten immer eingeschränkt sind. Glänzendes Laminat sieht im Raum schön aus, doch auf der Treppe ist es völlig ungeeignet. Dasselbe gilt für Treppenbeläge im Außenbereich, denn rutschige Böden führen unweigerlich zu Unfällen.
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