Umweltfreundliche Heizungssysteme – Klimaneutral heizen
18.03.2020Wenn das Haus neu gebaut oder renoviert werden muss, dann kommt auch die Frage nach einer neuen Heizung auf
Neben dem reinen Anschaffungspreis ist immer mehr Menschen die Umweltfreundlichkeit der Heizung wichtig.In den letzten Jahren haben die umweltfreundlichen Heiztechnologien so große Fortschritte gemacht, dass niemand mehr eine Öl- oder Gasheizung neu einbauen lassen muss. Stattdessen bieten Solaranalgen, Wärmepumpen und Biomasseheizungen gute Preis/Leistungsverhältnisse an.
Fördermöglichkeiten umweltfreundlicher Heizungssysteme
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert umweltfreundliche Heizungssysteme in großem Umfang. Die Unterbehörde des Bundeswirtschaftsministeriums ist dafür zuständig, das im Eigenheim nicht an einer umweltfreundlichen Heizung gespart werden muss. Fast alle Heizungen, die regenerative Energien nutzen, können gefördert werden. Das gilt auch für Systeme, die konventionelle Energieträger noch teilweise nutzen.
Besonders die Anschaffung einer Solaranlage bringt viele Fördermöglichkeiten mit sich. Zu beachte ist dabei, dass es verschiedene Förderungen auf Bundes- und Länder- und Kommunalebene gibt. Hierzu sollte man sich ausreichend informieren. Mehr zu den Fördermöglichkeiten gibt es in diesem Ratgeber für Solaranlagen.
Was sind die Vorteile moderner Heizungen?
Moderne Heizsysteme sind nicht nur deutlich umweltfreundlicher als konventionelle Heizungen, auch im Betrieb rentieren sich die höheren Anschaffungskosten heute in bereits kurzer Zeit.
Ein alter Standard-Ölheizkessel stößt pro m²-Wohnfläche ca. 40 kg CO2 pro Jahr aus – ein mit Biomasse (wie zum Beispiel Holzpellets) betriebener, moderner Kessel nur noch 8 kg CO2, ein Betrag der sich noch senken lässt. Wer zusätzlich noch seinen Heizkessel mit einer Solarthermie-Anlage unterstützt, kann den CO2-Ausstoß noch weiter senken.
Solche Biomasseheizungen, die Pellets verbrennen, gehören zu den günstigsten Heizungssystemen, die regenerative Energieträger nutzen. Am verbreitetsten sind Pellets aus Holz. Diese bestehen aus dem Abfall von Sägewerken – Holzabfälle und Sägemehl werden zu Presslingen verarbeitet, die in einem Heizkessel verbrannt werden. Dieses System kann ebenfalls durch Solarthermie unterstützt werden. Hierfür wird die Sonnenenergie genutzt, um eine Heizflüssigkeit aufzuheizen. Diese Energie wird zum Heizkessel befördert, in dem anschließend weniger verbrannt werden muss.
Eine andere moderne Heizungstechnologie ist die Wärmepumpe. Die Wärmepumpe entzieht ihrer Umgebung die Wärmeenergie. Die weit verbreitete Geothermie nutzt den Unterschied zwischen dem immer warmen Erdreich und den niedrigeren Temperaturen an der Erdoberfläche. Je größer der Temperaturunterschied ist, desto effizienter arbeiten Wärmepumpen. Der Vorteil bei diesem System: In der Heizperiode im Winter arbeiten die Wärmepumpen am effizientesten.
Damit diese Systeme betrieben werden können, brauchen die Pumpen Strom. Dann erst kann der Energieträger – ähnlich wie bei der Solarthermie – das System durchlaufen. Bei der Geothermie wird durch ein Rohr der Energieträger tief ins Erdreich transportiert, wo sich dieser aufheizt und anschließend wieder hoch zur Heizung gepumpt.
Weil dabei keine sehr hohen Temperaturen erzielt werden, sind Wärmepumpen vor allem für gut isolierte Gebäude geeignet, die für Niedertemperatur-Heizsysteme ausgelegt sind. Bei solchen Heizsystemen wird eine Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius nicht überschritten – konventionelle Heizkörper können also nicht mit dem System betrieben werden.
Wer auf seinem Dach aber bereits eine Solaranlage installiert hat, die 4-5 Kilowattstunden Strom produziert, der kann sein Haus für eine Wärmepumpe und sehr niedrige Heizkosten umbauen.
Erfahrungsgemäß lohnt sich nach etwa 20 Jahren die Investition in eine neue Heizung, die sich dann innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit bereits rentiert. Dabei muss beachtet werden, dass alte Systeme, wie Öl-Heizkessel in wenigen Jahren durch die ErP-Labels nicht mehr betrieben werden dürfen.