Vorfertigung im Hausbau
16.05.2023Wie Modulbauweise die Zukunft prägt
Modulares und serielles Bauen gelten als wichtige Schlüsselstrategien auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnraum in der Zukunft. Unter dieser Thematik sammeln sich auch Begriffe wie Vorfertigung, Elementbauweise, Systembau oder Industrialisierung des Bauens. Modulares Bauen stellt eine flexible und zeitgemäße Lösung für neue Bauprojekte dar. In den letzten Jahren hat sich der Trend im Hausbau deutlich in diese Richtung entwickelt. Was genau bedeutet die Modulbauweise und welche Vorteile hat sie?
Hohe Flexibilität in der Gestaltung und Sicherheit in der Planung
Anhand einer großen Auswahl an Erweiterungs- und Kombinationsmöglichkeiten bieten modulare Baukonzepte eine schnelle und effiziente Realisierung eines Bauvorhabens, gleichzeitig ermöglichen sie eine hohe Planungssicherheit.
Ein weiterer Vorteil der Modulbauweise ist ihre Flexibilität in der Gestaltung. Ob klassischer Stahl- oder Holzmodulbau, oder eine hybride Bauweise, bei der modulare und konventionelle Bauarten kombiniert werden - es eröffnet sich eine breite Palette an Möglichkeiten, die individuellen Wunschvorstellungen an ein funktionales und ästhetisches Gebäude gerecht werden können. In der Regel wird ein modulares Bauvorhaben von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe von einem einzigen bauleitenden Unternehmen durchgeführt, wodurch viele, sonst aufwendige Umwege erspart bleiben.
Serienmäßige Vorfertigung
Die Herstellung von Bauelementen in vorgefertigter Form ist von entscheidender Bedeutung für die serienmäßige Errichtung von Gebäuden. In einer Werkstatt oder Fabrik können die Elemente unter idealen Bedingungen unabhängig von Witterungsverhältnissen und mit hohem Automatisierungsgrad produziert werden. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise zeitliche Planung der Produktion, sondern gewährleistet auch eine konstante Qualität der Bauteile mit exakt definierten Eigenschaften. So können zudem die Bauzeiten verkürzt und Kosten gespart werden. Außerdem ist die Qualität der vorgefertigten Bauteile oft höher, da sie unter kontrollierten Bedingungen produziert werden.
Standardisiertes Bauen
Die Voraussetzung für den Element- und Modulbau ist eine standardisierte Fertigung aller Bauteile. Hierbei müssen wiederkehrende Maße, Typen und Verfahrensweisen festgelegt werden, welche die Grundlage für alle am Bau beteiligten Gewerke bilden. Dadurch können die jeweiligen Elemente und Module konfliktfrei montiert und untereinander verbunden werden. Serielles und modulares Bauen geht immer mit einer gewissen Wiederholung bei Konstruktionen, Grundrissen oder sogar Gebäuden einher. Diese Wiederholungen sind jedoch wirtschaftlich erwünscht, da sich durch entsprechende Seriengrößen Skaleneffekte im Sinne des preiswerten Bauens erzielen lassen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Wiederholung nicht bedeutet, dass stets identische Häuser und Wohnungen entstehen müssen. Um architektonische Monotonie zu vermeiden und die Akzeptanz des standardisierten Bauens zu erhalten, können computergestützte Planungen eingesetzt werden, um Variationen bei Grundrissen und Fassaden zu erzeugen.
Individualität trotz serieller Planung
Ein weiterer, bereits angesprochener Vorteil der Modulbauweise ist die Flexibilität bei der Planung und Gestaltung von Häusern. Durch die vorgefertigten Bauteile können individuelle Wünsche schneller und einfacher umgesetzt werden. Auch in Sachen Energieeffizienz lassen sich durch die Verwendung moderner Materialien und Technologien bessere Ergebnisse erzielen. Die Vorproduktion der einzelnen Elemente bedeutet auch, dass weniger Arbeitskräfte vor Ort benötigt werden, was die Gesamtkosten für das Bauprojekt senkt.
Neben der Schnelligkeit und Kosteneffizienz bietet die Modulbauweise dennoch eine hohe Flexibilität in Bezug auf Design und Anpassung. Da jedes Modul auch individuell hergestellt werden kann, ist es möglich, einzigartige Gebäude zu entwerfen, die den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden entsprechen. Auch ist die Integration von erneuerbaren Energien und innovativen Technologien im Rahmen dieser Bauweise einfacher durchzuführen.
Schlussfolgerungen
Tatsache ist, dass mittlerweile viele Wohnungen für viele potenzielle Mieter oder Käufer schlichtweg zu teuer sind. Durch diesen Druck steigt die Nachfrage gerade im mittleren und niedrigen Preissegment des Wohnungsangebots, was wiederum dazu führt, dass alternative Bauweisen und Materialien verstärkt in den Fokus rücken, die nicht nur ökologisch und ressourcenschonend, sondern auch preisgünstiger und schneller umsetzbar sind. Die Modulbauweise ist hier eine vielversprechende Option, da sie die Vorfertigung von Bauteilen in einem Werk ermöglicht, die dann vor Ort nur noch zusammengefügt werden müssen. Dadurch lassen sich nicht nur Bauzeiten verkürzen, sondern auch Material- und Transportkosten reduzieren. Zudem bieten modulare Gebäude eine hohe Flexibilität und lassen sich bei Bedarf einfach erweitern oder umgestalten. In Zeiten des anhaltenden Wohnraummangels und steigender Baukosten ist die Modulbauweise daher eine zeitgemäße und attraktive Alternative zur konventionellen Bauweise.
Die Vorfertigung im Hausbau ist ein wichtiger Trend, der die Zukunft des Bauens schon heute prägt. Mit einer kürzeren Bauzeit, höherer Kosteneffizienz und der Möglichkeit zur individuellen Anpassung werden künftig wohl immer mehr Menschen und Unternehmen auf diese innovative Bauweise zurückgreifen.