2. Platz Sonnleitner Holzbauwerke
Haus Obersdorf
Mehr Haus braucht man nicht
Alles aus einem Guss, nichts wirkt aufgesetzt, Architektur und Bauweise ergänzen sich bestens. Bei diesem frei geplanten Einfamilienhaus für eine mittelgroße Familie steht die Funktion im Vordergrund, auf dem Fundament der Überzeugung einer ökologische Bauweise!
Das Raumangebot ist üppig, die Architektur ist reduziert auf das Wesentliche, die Bauweise überzeugt durch Konsequenz. Mehr Haus braucht man eigentlich nicht! Die Details zeigen, dass das Gesamtkonzept stimmt. Der große Rechteckbaukörper mit ca. 11 x 15 m, flachem Satteldach (28 Grad) und hohem Kniestock (275 cm) ermöglicht stattliche 220 m2 Gesamtwohnfläche auf zwei Ebenen, ausgelegt für eine fünfköpfige Familie. Die Formensprache gibt sich bodenständig und die großformatigen Glaselemente, vor allem auf der Terrassenseite, stellen den Bezug zu den heutigen Anforderungen her. Der Baukörper wird flankiert durch einen Doppelcarport mit Gründach und einen separaten, großformatigen Abstellraum (3,18 x 7,40 m) für Fahrräder, Gartengeräte, Werkstatt, Technik usw. Diese beiden Bauteile stehen übrigens nicht isoliert, sondern werden über ein breites Verbindungselement mit dem Hauptbaukörper verbunden. Letzteres dient außerdem als schützendes Vordach auf breiter Front.
Gut zu erkennen: Haus, Carport und Abstellraum präsentieren sich mit einer einheitlichen Konstruktion. Diese besteht im Außenbereich aus Lärche-Massivholzbohlen, gehobelt und mit doppelter Nut und Feder, in der Länge keilgezinkt. Für Kenner ist hier bereits klar: Es handelt sich um eine „Twinligna“-Bauweise des niederbayerischen Holzhausspezialisten Sonnleitner Holzbauwerke aus Ortenburg in der Nähe von Passau. Hauptmerkmal dieser mehrschichtigen Konstruktion: Durchgehend ökologisch, holzfasergedämmt, diffusionsoffen, basierend auf einem doppelwandigen Blockbohlenkern. Eine ungewöhnliche Bauweise, für die der Hersteller zu Recht überregional bekannt wurde. Am Rande noch zu erwähnen: Es dauert verständlicherweise einige Jahre, bis der Verwitterungsprozess abgeschlossen ist und die Holzfassade ihren endgültigen Look erreicht hat. Und dann Bestandteil (und nicht Fremdkörper!) der Umgebung ist.
Sonnleitner gibt für dieses Haus einen Energiestandard von KfW 55 an. Geheizt wird mit Erdgas und Kaminofen, fürs Brauchwarmwasser steht eine thermische Solaranlage zur Verfügung. Alles in allem also eine bekannte Haustechnik, die sich längst bewährt hat. Rund 220 m2 Wohnfläche für eine fünfköpfige Familie: Da geht es verständlicherweise großzügig zu. Ein Eindruck, der sich bereits in der 20 m2 großen Diele ergibt. Genügend Platz für eine üppige Garderobe, bei drei Kindern wahrlich kein Luxus. Richtig schön praktisch: Mehrfach entdeckt man auf den beiden Wohnebenen raumsparende Schiebetüren. Eine Lösung, die bei Sonnleitner übrigens immer wieder gerne eingesetzt wird.
Auffällig ist die Tatsache, dass das Innenleben des Hauses von weißen Putzflächen und sichtbaren Deckenbalken geprägt wird. Das vergrößert den gestalterischen Freiraum, ohne auf den sichtbaren Holzbau-Charakter zu verzichten. Eine Freiheit, die auch genutzt wird, beispielsweise mit einer blauen Innenwand im Wohnbereich. Stark funktionsbetont zeigt sich die Raumaufteilung im Erdgeschoss. Gut abgetrennte Arbeits- und Gästezimmer, großformatige (offene) Küche mit Speisekammer, letztere auch zugänglich (und erweiterbar) über den Abstellraum, hoher Glasanteil im Wohn-/Essbereich, überdachte Terrasse usw. Eine Etage höher: Separater Kindertrakt mit eigenem Bad, der Elterntrakt mit Ankleide und Bad (barrierefrei) aus einem Guss und mit nur einem Zugang. In sämtlichen DG-Räumen ist die Decke offen bis zum First, hier kann also überall das Holzhaus-Ambiente genossen werden. Bleibt noch zu erwähnen, dass die obere Diele über ein Dachflächenfenster belichtet wird und die geradläufige Treppe mit einer dezenten Stufenbeleuchtung, in der Wand integriert, aufgewertet wird. Letztere Lösung, früher eher selten anzutreffen, findet man heute häufiger.
Neues Haus, neue Möbel? Zumindest in Teilbereichen führt an einer neuen Möblierung oft kein Weg vorbei, da ja meist Einbaulösungen (Bad, Küche) gewünscht werden. Gut, wenn man als Baufamilie dann alles aus einer Hand bekommen kann, abgestimmt auf das Haus. Da Sonnleitner über eine eigene Möbelmanufaktur verfügt, vom Entwurf bis zur Fertigung, wurden in diesem Fall auch Bad- und Küchenmöbel, Sitzbänke, Schränke usw. mitgeliefert. Ein Komplettservice, der übrigens im Hausbaugeschäft nach wie vor extrem selten ist!