Hausbau planen

Die meisten Bauherren sind Laien, daher stellen sie sich viele wichtige Fragen häufig etwas zu spät.


Hausbau planen

Hausbau planen

Wer im Vorfeld viele Dinge durchplant, spart Zeit, Geld und vor allem Nerven, während der Bauphase. Denn egal, wie hoch das Eigenkapital ist, ein Hausbau zerrt enorm an den Nerven der ganzen Familie. So muss nicht nur das Grundstück ausgewählt werden, sondern auch der Baustil und die Größe der eigenen vier Wände. Daneben kommen all die kleinen und großen Dinge zum Tragen, wie die Haustechnik, die man nutzen möchte. Viele Bauherren werden erst im Verlaufe des Rohbaus mit diesem Thema konfrontiert und sind dann leicht überfordert.


Lage und Baustil beim Hausbau

Wer schon ein Grundstück hat, muss lediglich schauen, welcher Baustil in dieser Siedlung erwünscht ist. Es kann sein, dass durch die Gemeinde oder das Bauamt ganz exakte Vorgaben gemacht wurden, bei der Ausweisung des Neubaugebietes. Gibt es keine Vorschriften, kann man sich an der Situation auf dem Grundstück orientieren. Die immer kleiner werdenden Grundstücke machen den Haustyp der Stadtvillen immer beliebter. Durch die zwei vollwertigen Geschosse bekommt die Familie hier mehr Raum bei weniger Grundstücksverbrauch. Selbst wenn das Grundstück besonders günstig und das Budget knapp ist, sollte man auf die Lage achten. Kleine Kinder möchte man nicht allein lange Strecken an viel befahrenen Straßen entlang schicken. So sind Schulen und Kindergärten ein Faktor für die Auswahl des Grundstücks. Allerdings ist heute auch die Anbindung an die neuen Medien wichtig. Ein günstiges Grundstück hat häufig Mängel und der fehlende DSL-Anschluss könnte einer davon sein. Man sollte also im Vorfeld etwas forschen und die Gegebenheiten abchecken.


Wie viel Platz benötigt die Familie

Bei der Frage nach dem Raumbedarf sehen viele Eltern nur den momentanen Istzustand. Doch wie sieht es in zehn oder zwanzig Jahren aus. Denn ein Heim für die ganze Familie sollte schließlich mitwachsen. Wenn Kinder aufwachsen, wird ihr Platzbedarf zunächst immer höher. Doch eines Tages ziehen die Kinder fort und der viele Platz will geheizt und geputzt werden. Daher sollte man einen guten Mittelweg finden, der alle Bedürfnisse einplant. Zu dieser Frage gehört ebenfalls die Entscheidung, ob die Familienplanung tatsächlich abgeschlossen ist. Sollen vielleicht in einigen Jahren die Großeltern noch mit in dem Haus wohnen oder die Kinder mit ihren eigenen Familien? Dies sind Überlegungen, die sicher nicht bei jeder Familie zutreffen. Doch wer sich diese Gedanken vor dem Bau eines Hauses macht, steht später nicht mit einem "zu verkaufen" Schild im Garten.


Alles eine Frage des Geldes

Die wichtigste Frage bei einem Bauvorhaben ist das Budget. Der Baustil ist ebenso wie die Wohnfläche oder die Grundstücksgröße eine Frage der Finanzen, daher sollte man sich darüber im Klaren sein. Informieren Sie sich vorab zum Beispiel bei der LBS auführlich über Bausparprogramme oder Baufinanzierungen. Jeder Euro, der an Eigenkapital in die Finanzierung fließt, macht den Bau günstiger. Die Zinsen mögen zwar auf einem absolut legendären Tief sein, doch über die Jahrzehnte, die eine Hypothek läuft, werden daraus große Summen. Hier kommt dann die nächste Entscheidung, die Frage der Muskelhypothek. Möchte man ein schlüsselfertiges Haus bauen lassen oder will man selbst den Innenausbau in einem Ausbauhaus erledigen. Die Preisunterschiede sind groß, doch man muss sich sicher sein, dass man diese Aufgabe schultern kann. Wer später feststellt, dass er dem nicht gewachsen ist, zahlt drauf. Gleichzeitig muss der Zeitfaktor einbezogen werden. Das schlüsselfertige Haus ist meist deutlich früher fertig. Der allein vor sich hinwerkelnde Heimwerker bei seinem Innenausbau kann dies nicht so schnell schaffen. Wer die ganze Zeit noch Miete zahlt und gleichzeitig schon den Abtrag für die Hypothek leistet, hat die Einsparung schnell verbraucht.


Effizienzhaus oder 3-Liter-Haus

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Hausbau ist die Haustechnik. Sie entscheidet auch über die Folgekosten, die jedes Jahr aufs Neue auf die Familie zukommen. Die Energiekosten werden weiter steigen, ohne Rücksicht auf die Verbraucher. Daher wäre es geradezu fahrlässig, nicht möglichst gleich einen Teil der Energie selbst zu erzeugen, wenn man schon neu baut. Gleichzeitig ist es wichtig, sich über die möglichen Zuschüsse zu informieren, damit man den größtmöglichen Nutzen aus seinen Möglichkeiten zieht. Ein Nullenergiehaus wird beispielsweise vom Staat erheblich gefördert. Die KfW-Bank bietet unter Umständen Kredite, für die keinerlei Zinsen gezahlt werden müssen. Diese Angebote sollte man nutzen, denn schließlich spart man damit doppelt. Einmal wird bei der Anschaffung die Förderung genutzt und später entstehen den Bewohnern erheblich weniger Energiekosten.